Aschau – Sowohl Feuerwehrkommandant Markus Vordermayer, als auch Martin Stuffer, Fachbereichsleiter Tiefbau bei der Gemeinde Aschau, zeigten sich am Tag nach dem Starkregen erleichtert.
Feuerwehr rückte zu
17 Einsätzen aus
Vordermayer berichtet von insgesamt 17 Einsätzen. Aber: „Wir waren zum Glück immer vor der Lage.“ Die Feuerwehr musste weder Menschen retten, noch Keller leer pumpen. Aschau habe großes Glück gehabt: „Die Gewitterzelle hat sich im Inntal abgeleert.“ Dennoch waren die Floriansjünger schon ab dem frühen Nachmittag in Habachtstellung. Als dann um 16.45 Uhr die Meldung einging, dass die RO14 nach Bernau überflutet ist, ging es zum ersten Einsatz. Da sei das Wasser den ganzen Hang runtergekommen. Ebenfalls überflutet wurde die Straße Richtung Moorbad, den Bereich habe man dann abends abgesperrt, aber – so der Stand gestern Vormittag – der Kiosk sei trocken geblieben.
Acht Paletten Sandsäcke wurden vom Katastrophenschutz zur Verfügung gestellt und im Ort verteilt. So wurden beispielsweise in der Herbststraße und in der Hochriesstraße im Laufe des frühen Abends Barrieren mit Sandsäcken aufgebaut. Auch hier sei bis zur Entwarnung keine Schadensmeldung eingegangen.
Der Schacht des Trinkwasserbrunnens Haindorf wurde vorsorglich außer Betrieb genommen. Denn hier habe die Gefahr bestanden, dass Oberflächenwasser eindringen könnte. Dank der Sandsackbarrieren habe man aber Schlimmeres verhindern können. In dem Zusammenhang bedankte sich Stuffer auch bei der Nachbargemeinde Bernau und deren Wasserwerk für die vorübergehende Belieferung mit Trinkwasser über den Notverbund während der vorsorglichen Außerbetriebnahme der Aschauer Trinkwasserbrunnenanlage.
Vordermayer berichtet weiter, dass die Bäche und die Prien anfangs stündlich, dann halbstündlich kontrolliert wurden. Auch hier habe es keine Probleme gegeben. „Damals beim Hochwasser 2013 hatten wir an der Prien über zwei Meter, gestern Abend waren es nur 1,3 Meter.“ Eine weitere Problemstelle entlang der Prien und mitten in Aschau ist die Baustelle Sollinger Steg, der gerade neu gebaut wird. Die Baustelle habe man vorsorglich vom Wasserwirtschaftsamt sichern und den Bachverbau erhöhen lassen. Eine Unterspülung der Straße habe man vermeiden können, vermeldet Vordermayer. Auch in Sachrang hat es wohl keine Schäden gegeben.
Wast Pertl, Feuerwehrmitglied in Sachrang, weiß von keinen Notrufen auf Sachranger Gemeindegebiet. Er war mit seinem Kollegen Philipp Sanner, dem stellvertretenden Kommandanten, auf Abruf im Feuerwehrhaus. Er weiß lediglich zu berichten, dass der Wasserfall am Schoßrinn „brutal gerauscht“ hat, aber der größere Regen sei wohl Brückl- abwärts heruntergekommen.
Feuerwehrkommandant Vordermayer resümiert am Tag danach: „Die Einsatzzentrale war durchgehend besetzt und die Kameraden rückten mit allen Fahrzeugen zu unterschiedlichen Zielen aus, um den Verkehr zu sichern, Schächte auszupumpen oder Sandsäcke zu verteilen. Glücklicherweise kam es zu keinen gravierenden Überflutungen, das Gemeindegebiet blieb vergleichsweise verschont.“
Keine Gebäude
beschädigt
Auch Martin Stuffer zeigt sich zufrieden. Weder Menschen noch Gebäude seien in der Gemeinde zu Schaden gekommen. Dank des couragierten Einsatzes der Feuerwehr, des Bauhofs und des Wasserwerkes, eingesetzter Baufirmen und der Gemeindeverwaltung habe man Schlimmeres verhindern können. Der Bauhof werde nun seinen Fokus auf die Sanierung und Ausbesserung von Wanderwegen, Bergstraßen – „und davon haben wir viele“ – und Banketten legen. Damit werde der Bauhof noch wochenlang beschäftigt sein, prognostiziert Stuffer. Denn: „Das macht die meiste Arbeit.“