Vereint im Einsatz gegen Wassermassen

von Redaktion

Riedering beweist Zusammenhalt – Wertstoffhof nimmt kostenlos Sperrmüll an

Riedering – Am Rothbach drohte am Montag das Wasser über den Damm zu kommen, in Niedermoosen liefen die Keller voll und das dortige Gewerbegebiet war kurz vor der Flutung. „Es war schon beängstigend und auch bedrückend, mit den vielen Einsatzlagen gleichzeitig“, sagt Bürgermeister Christoph Vodermaier am Tag danach. Da hatte in Riedering das große Aufräumen schon begonnen.

Abends ging
es richtig rund

Am frühen Abend des Montag haben sie dann doch noch bei der Kreisbrandinspektion um Hilfe gebeten, die Riederinger. Denn erst da ging es in der Gemeinde so richtig rund. Weil die größten Bäche ein großes Einzugsgebiet haben und es lange dauerte, bis dort das Wasser angekommen war, erklärt Vodermaier.

Der Hochwasserdamm am Rothbach, erst vor wenigen Jahren fertiggestellt, hielt lange durch. Er war, da sind sich Vodermaier und sein geschäftsleitender Beamter Johannes Lang einig, auch nie in Gefahr zu brechen. Nur irgendwann waren die Kapazitäten erschöpft und das Wasser lief über den Damm und rauschte durch den Wertstoffhof. Der nahm keinen Schaden, so Lang, und ist seit Dienstagfrüh geöffnet, nimmt derzeit kostenlos Sperrmüll an.

In Niedermoosen liefen einige Keller voll. Dennoch haben viele Anwohner tatkräftig mitgeholfen, den dortigen Damm mit Sandsäcken zu erhöhen, berichtet Lang. 60 bis 70 Freiwillige seien es sicher gewesen, so Vodermaier, die Unmengen Sandsäcke befüllten. Die Benachrichtigung über die Gemeinde-App und den Vereinsverteiler hatte gut funktioniert, freut sich der Bürgermeister. Und gemeinsam gelang es, das Gewerbegebiet Niedermoosen zu halten.

Gefahr für Leib und Leben habe nicht bestanden, „Personenschäden hatten wir glücklicherweise überhaupt keine“, sagt Vodermaier erleichtert. Aber müde. Denn der Bürgermeister war bei der letzten Kontrollrunde durch die Gemeinde dabei, um 2.30 Uhr erst wieder in der Einsatzzentrale im Feuerwehrhaus.

Dann ein paar Stunden Schlaf und am Dienstagmorgen ging es schon früh weiter. Im ganzen großen Gemeindegebiet von knapp 38 Quadratkilometern nachschauen, wo was getan werden muss und wo es am dringendsten ist. „Und die Hausaufgaben machen, damit bei den nächsten Regenmassen die Gräben frei sind, die Pumpwerke funktionieren und die Dämme gut dastehen“, sagt Vodermaier. Der natürlich hofft, dass bis zum nächsten großen Regen die vollgesaugten Böden so weit abgetrocknet sind, dass sie Wasser aufnehmen können.

Begeistert
vom Gemeinsinn

Im Moment ist er aber erst einmal erleichtert, dass dieses Hochwasser für Riedering verhältnismäßig glimpflich abging. Und am Tag nach den Wassermassen war Vodermaier nicht mehr bedrückt über die Fast-Katastrophe, mittlerweile überwiegt die Begeisterung: „Es war einfach super, wie alle zusammengearbeitet haben – die Feuerwehren, die Bürger, Landwirte mit ihren Maschinen, die Baggerfirmen. Ich bin richtig stolz auf meine Gemeinde.“

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