Riedering hat hohe Rücklagen und einen massiven Investitionsstau

von Redaktion

Kämmerer legt Gemeinderat Jahresrechnung für 2023 vor – Gewerbesteuereinnahmen steigen – „Extreme“ Ausgaben warten

Riedering – „Viele Investitionen liegen noch vor uns.“ Da helfen auch die hohen Rücklagen aus 2023 wenig, weil viele Projekte bisher nicht umgesetzt wurden, aber alle anstehen, sagte Kämmerer Wolfgang Eberle in der jüngsten Riederinger Gemeinderatssitzung.

Der Gesamthaushalt, angesetzt mit 21,838 Millionen Euro, fiel um 1,478 Millionen Euro geringer aus. Davon entfallen 15,149 Millionen Euro (fast 2 Millionen Euro weniger als angesetzt) auf den Verwaltungshaushalt und 5,210 Millionen Euro (angesetzt waren 8,574 Millionen Euro) auf den Vermögenshaushalt. Die hohen Abweichungen seien auf die Gewerbesteuer zurückzuführen: Hier konnte fast eine Million Euro mehr eingenommen werden. Die hohe Gewerbesteuer werde aber keine guten Auswirkungen auf die Kreisumlage im kommenden Jahr haben, warnte Eberle. Allein 2024 stehen über 3,8 Millionen Euro an Kreisumlage an.

Gleichzeitig mussten gegenüber dem Haushaltsplan gut eine Million Euro weniger an Zahlungen geleistet werden. Laut Eberle konnte durch diese beiden Faktoren im Verwaltungshaushalt eine über sechsfach höhere Zuführung erwirtschaftet werden. Die Zuführung an den Vermögenshaushalt beträgt über 2,7 Millionen Euro, was sich positiv auf die Finanzierung des Vermögenshaushaltes auswirkt.

Bei den Investitionen wurden zudem über 6,9 Millionen Euro weniger ausgegeben, die jedoch nicht eingespart, sondern zeitlich verschoben sind. „Die stehen in den kommenden Jahren an.“ Alle diese Zahlen zusammengenommen hätten bewirkt, dass sowohl auf die geplante Kreditaufnahme als auch auf die Rücklagenentnahme verzichtet werden konnte. Über 3,5 Millionen Euro wurden der allgemeinen Rücklage zugeführt. Summa summarum kommt so eine Rücklage von über 9 Millionen Euro zusammen. Eberle verwies auf den Finanzplan bis 2027. Die hohe Rücklage sei „gut für die im aktuellen und den kommenden Jahren anstehenden, extrem hohen Investitionen.“

Der Schuldenstand beträgt 2,267 Millionen Euro, pro Einwohner sind das 339,92 Euro. Georg Staber (FWGR) wollte wissen, ob man etwa die Personalquote (8,8 Prozent des Gesamthaushalts) mit anderen Gemeinden vergleichen könne.

Es gebe zwar Durchschnittswerte, aber man könne keine Vergleiche anstellen, so der Kämmerer, weil jede Gemeinde eigenständig beispielsweise ihre Bauhof-Struktur oder ihren Kindergarten-Betrieb regele, erklärte Eberle. Matthias Pummerer (FWGR) hakte bei der Zusammensetzung der Kreisumlage nach. Eberle erklärte, dass sich diese aus der Steuerkraftzahl – Gewerbe-, Grund-, Einkommens- und Umsatzsteuer – sowie 80 Prozent der Schlüsselzuweisungen des vorangegangenen Haushaltsjahres zusammensetze. Da keine weiteren Nachfragen kamen, stellte Bürgermeister Christoph Vodermaier (FWGR) den Beschlussvorschlag vor. Die Jahresrechnung 2023 soll dem Rechnungsprüfungsausschuss zur Prüfung gemäß Art. 103 Abs. 1 GO vorgelegt werden. Der Gemeinderat nimmt das Ergebnis der Jahresrechnung zur Kenntnis und genehmigt sämtliche Mehrungen und Minderungen. Mit 18:0 stimmte der Gemeinderat diesem Beschlussvorschlag zu. elk

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