1000 Helfer für den Wiederaufbau

von Redaktion

Das Hochwasser hat Sägewerk und Wohnhaus der Familie Berger in Brannenburg enorm getroffen. Schlamm und Geröll brachen herein, hinterließen ein Bild der Zerstörung. Die Familie wusste nicht weiter – bis sie Hilfe aus der gesamten Region bekam.

Brannenburg – Rund zwei Wochen ist es her, dass die Familie Berger sich mit dem massiven Hochwasser konfrontiert sah. Mit voller Wucht schoss das Wasser auf das Brannenburger Grundstück und begrub den Hof und das Sägewerk unter Dreck, Schlamm und Geröll. Eine Katastrophe, die den Familienbetrieb mit einem Schlag lahmlegte. 

Das Problem sind
die Maschinen

Mittlerweile hat sich einiges getan. Markus Berger hat mit zahlreichen Helfern den gröbsten Dreck entfernt. Doch das Problem sind die Maschinen. „Kugellager, die da nicht penibel gesäubert oder gleich ausgetauscht werden, geben, wenn nicht sofort, dann nach ein paar Wochen den Geist auf“, erklärte er. 

Da abzusehen war, dass die Familie die finanzielle Last nicht allein tragen kann, startete Lisi Gold, die Schwester von Markus Berger, einen Spendenaufruf – und wurde von der Resonanz überwältigt.

„Es ist unglaublich, wie viele uns geholfen haben“, sagt die Betroffene noch immer gerührt. Durch rund 1000 Spender kamen für den Wiederaufbau mittlerweile etwa 100000 Euro zusammen. „Damit hätte ich nie gerechnet“, sagt Lisi Gold, die sich anfangs „vielleicht 5000 Euro” erhofft hatte. Denn ihr sei durchaus bewusst, dass es noch andere gibt, die vom Hochwasser heftig getroffen wurden. 

Doch die Nachricht und die dramatischen Bilder der Familie verbreiteten sich schnell und stießen auf Hilfsbereitschaft. So kamen beispielsweise Spendennachrichten von der Schreinerei Wallner aus Bad Feilnbach oder dem Gasthof Falkenstein aus Flintsbach, die der Familie Mut zusprachen.

Aber auch unabhängig von der Spendenaktion wurden einige auf die Situation beim Sägewerk aufmerksam. „Ich habe das Ganze in mein Training integriert”, erzählt Personal-Trainerin Diana Fuchs. Die Brannenburgerin brachte eine Woche lang ein Sparschwein mit zu ihren Einheiten, und jeder Teilnehmer hatte die Möglichkeit, etwas beizutragen. Als sie das Sparschwein bei der Familie vorbeibrachte, sah sie die Katastrophe mit eigenen Augen. „Die Autos waren kaputt, die Türen offen und die Lüfter liefen auf Hochtouren”, sagt Fuchs. Dementsprechend berührt sei die Familie auch gewesen, als die Trainerin weitere 500 Euro ablieferte. „Es ist einfach eine wahnsinnige Hilfe von so vielen, die wir nicht einmal persönlich kennen“, sagt Lisi Gold. 

Geld wird
dringend benötigt

Diese großzügige Hilfe aus der Region wird allerdings auch gebraucht, wie im Gespräch mit Lisi Gold deutlich wird. „Wir müssen mindestens zwei Maschinen ersetzen”, sagt die Brannenburgerin. Zudem kämen nach einer Schonfrist mittlerweile die ersten Rechnungen. Wann die Produktion wieder aufgenommen werden kann, sei noch nicht klar. Ebenso wenig, wie viel der entstandenen Kosten durch die 100000 Euro abgedeckt werden können.

Mit der Hilfe aus der Region besteht aber zumindest die Hoffnung, das Sägewerk Berger wieder zum Laufen zu bringen. 

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