„Heinz Rühmann“ in Raubling

von Redaktion

Freiluft-Aufführung der „Feuerzangenbowle“ der Kleinen Bühne Pfraundorf

Raubling – Sie haben schon spektakuläre Titel wie „Birnbaum und Hollerstauden“, „Der Brandner Kaspar kehrt zurück“ oder einen „Karl-Valentin Abend“ auf die Theaterbühne beim „Alten Wirt“ in Pfraundorf gebracht, nun wagten sie sich erstmals in ihrer Vereinsgeschichte an eine Freiluft-Aufführung. Zum 40-jährigen Bestehen der „Kleinen Bühne Pfraundorf“ sollte es etwas ganz Besonderes sein.

Heinz Rühmann in Raubling, gibt es nicht? Gibt es doch! Zumindest in der Freiluft-Aufführung nach dem Filmklassiker „Die Feuerzangenbowle“ aus dem Jahre 1944, in dessen Rolle Adrian Brandmaier schlüpfte und wie alle seine Mitspieler und Mitspielerinnen das Publikum im Garten des ehemaligen Bröcker Gebäudes neben dem Rathaus begeisterte und faszinierte. „Die kleine Bühne Pfraundorf gibt sich die Ehre, auf einer großen Bühne mit einem besonderen Theaterprojekt das 40-jährige Vereinsjubiläum zu feiern“, begrüßte Regisseur Dr. Markus Mädler, ihm zur Seite stand Stefanie Rothbächer. „Wir wollen das Feuer für die Feuerzangenbowle entzünden, so lange der Regen es nicht löscht.“ Sogleich schlüpfte Mädler in die Rolle des Dr. med. Hellwig, um mit seinen Zeitgenossen Dr. Johannes Pfeiffer (Adrian Brandmaier), Justizrat Fleisch (Sebastian Franz), Bankier Etzel (Klaus Artmann) und Apotheker Fröbel (Günther Maier) bei der Feuerzangenbowle eine Schnapsidee reifen zu lassen. „Das Schönste im Leben“, resümierte die Herrenrunde um den jungen Schriftsteller Dr. Pfeiffer, „war die Gymnasiastenzeit.“ Doch Pfeiffer hatte Privatunterricht, war nie auf der Penne, kennt weder Pauker noch deren Streiche. Die gute alte Zeit soll auferstehen und er das Versäumte nachholen, er wird in die Oberprima Pfraundorf zu den pubertierenden Schulkameraden geschickt. Der Unfug aller Art, um den Lehrkörper zu foppen, nimmt seinen spektakulären Lauf. Doch bald hegt Hans Pfeiffer (Adrian Brandmaier) auch ernstere Absichten für die reizende Tochter (Sophia Antretter) des gestrengen Herrn Direktors Knauzer (Sebastian Franz), die in ihm recht erwachsene Gefühle erweckt. „Ich bin als Gast hier erstmals dabei und äußerst dankbar, dass ich mit dieser tollen Truppe und den vielen Helfern auf dieser genialen Bühne auftreten durfte, einfach ein Supererlebnis für mich“, so der Hauptdarsteller, Sohn von Dr. Markus Mädler, triefend nass nach der Premiere, der in Rimsting Theatererfahrung sammelte. „Wir waren glücklich, dass rund 150 Leute trotz Regen dabei waren“, zog Regisseur Mädler ein erstes Fazit, von dem die Idee der Freiluft-Aufführung entsprang.

Die Darsteller Uwe Drahtschmied, Johannes und Florian Wiesholzer, Bernadette und Anna Deutschenbaur, Stephan Hemberger, Thomas Krapf, Peter Langer und Sabine Weiß waren ebenso Garanten für die glänzende Premiere, der Kirchenchor Pfraundorf zeigte sich auch in Bestform. „Bei schönem Wetter kann es jeder, ich bin so stolz auf euch“, fand Vorsitzende Vroni Dinzenhofer unzählige Dankesworte an alle, die für den von ihr titulierten „Wahnsinn“ an diesem Abend gesorgt hatten. Ohne die unzähligen Unterstützer schmälern zu wollen, hob sie die Gemeinde für den Platz und Bühnenbauer Marinus Rechenauer mit seinem Team hervor, die „Tag und Nacht geschuftet hätten.“ Wer die „Wahnsinns-Aufführung“ sehen möchte, hat die Gelegenheit am heutigen Samstag und morgen, Sonntag, jeweils um 19.30 Uhr im Bröcker-Garten neben dem Rathaus.Franz Ruprecht

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