Flintsbach – Das heftige Unwetter vom 3. Juni trifft die Berggasthöfe in Flintsbach doppelt. Erst spülte das Wasser massenweise Geröll auf das Gelände und zerstörte einen Teil der Wanderwege. Und nun meiden auch noch einige Gäste den Weg auf den Berg. Dabei haben sowohl die Hohe Asten als auch das Berggasthaus am Petersberg wieder geöffnet.
„Sperre ist in den
Köpfen“
Doch nach den Bildern des verschütteten Hauptaufstiegs rund um die Burgruine Falkenstein scheinen einige Wanderer zu zögern, alternative Pfade zu nutzen. „Die Sperre ist so in den Köpfen, dass viele im Moment gar nicht mehr darüber nachdenken, zu uns zu kommen“, berichtet Mike Franz, Gastwirt am Petersberg.
Ihn trifft vor allem das Feierabend-Geschäft, bei dem er von einem Verlust von bis zu 80 Prozent ausgeht. „Das tut uns schon extrem weh“, meint Franz. Denn gerade wenn abends nicht mehr viel Zeit bleibt, gehe man eher keinen Umweg mehr über Fischbach oder das Sudelfeld. „Auch der Abstieg fällt da schwerer als auf dem breiten, angenehmen Forstweg“, meint der Gastwirt. Dieser existiert jedoch nicht mehr, seitdem das Unwetter dort heftig wütete und den Hauptabschnitt zwischen der Maria Schnee Kapelle, knapp oberhalb der Burgruine Falkenstein, und dem Petersberg zerstörte. Doch auch ab der Kapelle gibt es mittlerweile eine Alternative über den sonst weniger genutzten Steig.
Auch der Berggasthof Hohe Asten wurde von den Murenabgängen heftig getroffen. Keller und Garten waren voller Lehm, Geröll und Schlamm. Mittlerweile sieht es wieder besser aus. Das Hochwasser ist abgelaufen, die gröberen Schäden beseitigt und der „normale“ Alltag kehrt wieder ein. Dies sind die laut geäußerten Gedanken des Austragsbauern Peter Astl. „Es war beispiellos, wie viel Hilfe wir beim Unglück und unmittelbar danach bekommen haben.“ Teilweise bis zu 30 Helfer einschließlich Feuerwehr seien vor Ort gewesen. Ein befreundeter Bauer kam mit einem Traktor und Anhänger, der Flintsbacher Lagerhaus-Chef half mit seinem eigenen Lader.
Bis zu 18 Stunden
gearbeitet
„Wir haben angepackt und teilweise 18 Stunden am Tag gearbeitet“, sagt die Seniorchefin Christa Astl. Zwischenzeitlich sind Hof und Gaststätte wieder voll hergerichtet. „Jetzt werden wir noch lange Zeit damit beschäftigt sein, nach und nach die Spuren aus den Feldern zu beseitigen“, meint Peter Astl. Was bleibt, ist das Problem der ungewissen Erreichbarkeit. „Die wirtschaftliche Grundlage geht so verloren. Langsam bekommt man Existenzängste wegen des Ausbleibens der Kundschaft”, sagt Peter Astl. Die Wege über die Burg Falkenstein und Wagner am Berg sind zwar nach wie vor gesperrt. Doch es gibt Alternativen. Zusätzlich bemühen sich die Gemeinde Flintsbach und die Anlieger, alle Wege wieder zugänglich zu machen.
„Jetzt wäre es schön, wenn die Solidarität weiterginge und die Gäste, wie vor dem Regeninferno, wieder zu uns herauf kämen“, hoffen Peter Astl und Mike Franz. Dann wären die Sorgen ein Stück kleiner.