Schnaitsee – Seit 25 Jahren ist das Rehabilitationszentrum St. Nikolaus der Caritas in Berg bei Schnaitsee zu Hause und betreut und behandelt dort suchterkrankte Personen. Bei der Jubiläumsveranstaltung am Wochenende blickten die Verantwortlichen auf eine nicht ganz selbstverständliche Erfolgsgeschichte zurück.
„Das war damals vor 25 Jahren schon ein Diskussionspunkt im Gemeinderat“, blickten Altbürgermeister Vitus Pichler und der jetzige Bürgermeister Thomas Schmidinger auf die Jahre 1998 und 1999 zurück. „Aber letztendlich wurde im Gremium mit großer Mehrheit für das Suchtzentrum in Berg bei Schnaitsee gestimmt. „Mittlerweile hat sich das Rehazentrum bestens integriert und wird seit vielen Jahren in der Gemeinde geschätzt“, so Pichler und Schmidinger unisono. Nach dem Ende der Ecksberger Schwestern, die in Berg Behinderte betreuten, kam der ehemalige Leiter Johann Hertkorn, der bei der Feier vor Ort war, auf den Gedanken, das Haus für die Caritas als Rehabilitationseinrichtung zur Verfügung zu stellen. „Und das war eine sehr gute Entscheidung, wie heute beim 25-jährigen Jubiläum wieder einmal bewiesen wird“, so Pichler.
Christian Dallinger, der damalige Leiter, und Waltraud Brummer erzählten von der schweren Zeit der Anfänge. „Es war nichts! Es waren keine Lebensmittel da, keine Möbel im Speisesaal und natürlich auch noch keine Bewohner. Die bereits angeschafften Matratzen für die Betten waren im Küchenbereich gelagert. Aber zusammen mit meinen sechs Kollegen und Kolleginnen gingen wir ans Werk und machten das Zentrum bewohnbar, sodass bereits nach einem Monat alles perfekt war und 26 Bewohner einziehen konnten“, blickte Waltraud Brummer, die heuer in Ruhestand ging, zurück.
Bei der Jubiläumsrede freute sich die derzeitige Leiterin Daniela Oberleitner, dass so viele Wegbegleiter nach Berg gekommen waren. „Hier wurde ein Vierteljahrhundert gemeinsam gearbeitet, gemeinsam Herausforderungen gemeistert und gemeinsam Erfolge gefeiert. Sie begrüßte neben Pichler, Schmidinger und Hertkorn auch den Kreisgeschäftsführer der Caritas, Franz Burghartswieser aus Traunstein. „Das zeigt die hohe Wertschätzung unserer Einrichtung.“
Sie bemerkte, dass das Ziel, Menschen, die an Sucht und psychischen Erkrankungen leiden, einen sicheren Halt zu geben, immer oberste Priorität hatte. „Sie fanden bei uns Unterstützung, Verständnis und Hoffnung.“
Oberleitner sagte aber auch, dass so ein Jubiläum nicht nur Rückblick bedeute, sondern auch einen Ausblick auf die Zukunft mit ihren zahlreichen Herausforderungen sein muss. „Wir wollen weiterhin ein verlässlicher Anker für alle Menschen sein, die unsere Hilfe benötigen.“
Bürgermeister Thomas Schmidinger hatte nicht nur ein Geschenk zum Jubiläum dabei, sondern auch viel Lob. Er nannte das Zusammenwirken von Berg und der Gemeinde für beide Seiten befruchtend. „Ihr seid für Menschen da, die nicht so auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Wir werden euch immer bestmöglich unterstützen.“ Beim Besuch der großen Jubiläumsausstellung staunte er über historische Bilder von Berg, als das Gebäude noch als Schnaitseer Pfarrhof genutzt wurde.
Das Team des Rehazentrums ließ es seinen Gästen an nichts fehlen. Spezialitäten vom Grill mit Kaltgetränken und Kaffee und Kuchen sorgten für kulinarische Genüsse. Die Band „Trio Lecko Mio“ sorgte für musikalische Leckerbissen, und zum Höhepunkt am Nachmittag tanzten zum Aufstellen des Jubiläumsbaumes die Schnaitseer Trachtenkinder auf. Erst nach einer Zugabe konnten sich die Kinder an den Kuchen machen.