Kirche als gelebte Gemeinschaft

von Redaktion

Podiumsgespräch im Rahmen des 250-jährigen Jubiläums der Pfarrkirche Söllhuben über die Zukunft der Kirche

Söllhuben – Im Rahmen der 250 Jahr-Feierlichkeiten der Pfarrkirche St. Rupert in Söllhuben fand kürzlich eine Podiumsdiskussion statt. Das Thema: „Kirche – Gestern, heute, morgen“. Es versprach also, ein spannender Abend zu werden. Auch die Liste der Debattierenden las sich vielversprechend: Robert Lappy, Hauptabteilungsleiter für Strategie und Organisationsentwicklung im Ordinariat München, Domkapitular Monsignore Thomas Schlichting, Katharina Steindlmüller, Dekanatsvorsitzende der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (KFD), Riederings Bürgermeister Christoph Vodermaier, und Lisa Haas, eine der Söllhubener Oberministrantinnen. Florian Schrei moderierte kurzweilig das gut eineinhalbstündige Gespräch.

Während und nach dem Abend durfte man festhalten, dass alle Gesprächspartner aus einer bewussten und erlebten Glaubenssozialisation kommen. Wobei hier auch oftmals genannt wurde, dass Glaube und Kirche nicht immer 1:1 deckungsgleich seien. Katharina Steindlmüller mahnte im Laufe des Abends immer wieder die Rolle der Frauen in der Kirche an. Ihrer Meinung nach „ein Weg, der noch lange nicht zu Ende sein darf“. Was Dekan Schlichting mit dem Satz bestätigte: „Wir müssen dahin, dass Frauen in der Kirche alle Ämter haben dürfen.“ Als Moderator Florian Schrei nachfragte: „Alle?“ unterstrich Schlichting seine Aussage mit einem knappen, aber klaren „Alle!“

Im Blick auf das Morgen sahen sowohl Robert Lappy als auch Monisgnore Schlichting die Pfarrgemeinden in der Verantwortung. Diese müssten sich in Zukunft verstärkt selbst fragen, wie man sich als Kirche vor Ort organisieren wolle. Zudem müsse man erst wieder lernen, selbst Verantwortung zu übernehmen. Dies gelte zum einen für Verwaltungsfragen. Aber mehr noch dafür, dass und wie der Glaube gelebt wird. Wichtig waren sowohl für Oberministrantin Lisa Haas als auch für Bürgermeister Vodermaier, dass Kirche immer auch gelebte Gemeinschaft sei – auch außerhalb von Gottesdiensten. Auf dem Weg in die Zukunft der Kirche werde es auch ab und zu noch ruckeln.

Einig waren sich aber alle Gesprächspartner darin, dass die Lösungen für Morgen nicht im Gestern gefunden werden. Und so fanden nach der Verabschiedung und dem Dank durch Gemeindereferent Tobias Gaiser noch lange und angeregte Gespräche an den Tischen untereinander und mit den Fachleuten statt. elk

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