Nußdorf wendet sich an Staatsregierung

von Redaktion

Inntalgemeinde kann Hochwasserschäden nicht allein bezahlen – Hoffnung auf Zusage

Nußdorf – Nach dem verheerenden Starkregenereignis vom 3. Juni hat das Bayerische Wirtschaftsministerium ein Soforthilfeprogramm in Höhe von 200 Millionen Euro beschlossen. Diese Mittel sollen den am schwersten betroffenen Unternehmen, Privathaushalten sowie land- und forstwirtschaftlichen Betrieben zugutekommen. Auch besonders betroffene Kommunen sollen Hilfen in Form von Bedarfszuweisungen erhalten.

Doch auch vier Wochen nach dem Unwetter sind die Fördermittel für Kommunen mit katastrophalen Schäden immer noch unklar. Nußdorf Bürgermeisterin Susanne Grandauer (CSU/FWG), hat sich deshalb an den stellvertretenden Ministerpräsidenten Hubert Aiwanger (FW) gewandt.

Nußdorf benötigt für die Sofortmaßnahmen bereits mehr als 300000 Euro um eine Fußgängerbrücke zu stabilisieren, Unterspülungen von Straßen zu sichern und Banketten wieder herzustellen. Mittelfristig muss die stark beschädigte Ortsstraße Entbach-Untersulzberg erneuert werden. Langfristig werden mehrere Millionen Euro für Straßenerneuerungen, Hangsicherungsmaßnahmen und den Grabenverbau zum Schutz des Trinkwasserschutzgebiets benötigt. Grobe Kostenschätzungen belaufen sich hierfür auf rund fünf Millionen Euro.

Auf die Anfrage der Gemeinde bei den verschiedenen bayerischen Staatsministerien nach Unterstützung erhielt sie lediglich Hinweise auf Standardförderprogramme des Finanzministeriums. Diese Programme decken in der Regel jedoch nur bis zu 50 Prozent der Kosten. „Diese finanziellen Mittel reichen für unsere Gemeinde nicht aus! Erst recht nicht für die Wiederherstellung der Gemeindeverbindungsstraße im Mühltal“, so Grandauer.

Deshalb fordert die Bürgermeisterin nun zusätzliche Fördermaßnahmen, ähnlich wie sie 2021 im Landkreis Berchtesgadener Land gewährt wurden.

Nußdorf war besonders stark betroffen: Mehrere Wildbäche traten über die Ufer und richteten massive Schäden an der Infrastruktur an. Der Steinbach, der das Mühltal durchläuft, hat zusammen mit dem Entbach erhebliche Zerstörungen verursacht. Die Gemeinde hat in der Vergangenheit viel Geld in die Erhaltung und Wiederherstellung des Mühltals investiert, doch die aktuellen Schäden erfordern zusätzliche Unterstützung. Die Hoffnung liegt nun auf einer schnellen und großzügigen Unterstützung durch die Staatsregierung.stv

Artikel 1 von 11