„So extrem war es noch nie“

von Redaktion

Schock bei den „Auer Füchsen“ – Vandalen wüten in Bad Feilnbacher Kindergarten

Bad Feilnbach – „Ich war erstaunt“, erinnert sich Heike Hebestreit an den Moment, an dem sie am Montagmorgen, 1. Juli, eine besorgniserregende Entdeckung machte. Als die Leiterin des Kindergartens der „Auer Füchse“ im Pfarrheim St. Martin in Au um 6.50 Uhr als Erste zur Arbeit kommt, findet sie Verwüstung und Zerstörung vor.

„Eine Sitzgruppe aus Holz war ein Stück weit zerbrochen, sämtliche Kinder-Fahrzeuge waren im Garten verstreut, Müll lag überall herum und der Zaun war niedergetreten.“

Fußabdrücke weisen
auf einen Einbruch hin

Über diesen, so Hebestreit, müssen die Unbekannten am Wochenende auf das Gelände gelangt sein. „Am Freitagnachmittag war jedenfalls noch alles in Ordnung“, betont die Leiterin. Auch diverse Fußabdrücke würden darauf hinweisen, dass die Randalierer zudem über ein Fenster in eine Spielgruppe eingedrungen seien.

Neben dem materiellen Schaden und dem hinterlassenen Chaos mache sich vor allem „Enttäuschung“ breit, sagt Hebestreit. So habe man zwar am Montag sofort versucht, die Vorkommnisse von den Kindern fernzuhalten – „wir haben das gar nicht so ausgebreitet und einfach gesagt, dass dies und jenes leider kaputtgegangen ist“. Einfluss auf den Alltag habe der Vorfall aber freilich trotzdem genommen. „Wir müssen schon schauen, dass wir die beschädigten Sachen wegstellen, dass sich niemand verletzt und dass wir die Verwüstung beseitigen.“

Laut Hebestreit sei der Vorfall bei der Polizei angezeigt worden. „Außerdem haben wir jetzt auch Schilder aufgestellt, die klarmachen, dass das Gelände videoüberwacht ist.“ Auf OVB-Nachfrage bestätigt auch die Polizei die Vorkommnisse sowie die eingegangene Anzeige.

Laut eines Sprechers der Polizeiinspektion Brannenburg seien seitdem jedoch noch keine weiteren Hinweise, etwa zu den unbekannten Eindringlingen, eingegangen. Für Leiterin Heike Hebestreit bleibt nun zu hoffen, dass sich derartige Fälle nicht wiederholen. Zwar sei es auch in der Vergangenheit immer mal wieder vorgekommen, dass Fremde unerlaubt auf dem Gelände waren, gegrillt haben oder Flaschen liegen ließen. „So extrem wie dieses Mal war es aber noch nie“, sagt Hebestreit.

Die Gemeinde Bad Feilnbach hofft unterdessen, dass womöglich Bürger aus der Umgebung etwas von den negativen Ereignissen mitbekommen haben. Unter der Telefonnummer 08066/ 8870 bittet die Gemeinde um sachdienliche Hinweise.

Vergleichbare Fälle gab es in der Vergangenheit immer wieder in der Region.

So sorgten etwa im November vergangenen Jahres Unbekannte in Tuntenhausen für Aufsehen, als sie den Waldkindergarten zum Schauplatz von Gewalt und Verwüstung gemacht hatten. Sie durchbrachen damals Sitzbänke, zerschnitten eine Slackline und zerstörten Sitze und Hocker. Auch ein Tipi-Zelt wurde beschädigt, mit einer Axt durchworfen und sogar angezündet. Um selbst nicht tatenlos zusehen zu müssen, wandte sich die dortige Trägerin Martina Hafner im Nachgang per Flyer sogar direkt an die unbekannten Täter und appellierte an deren Vernunft. Ihr Aufruf, sie sollten sich selbst um Wiedergutmachung der Schäden kümmern, blieb jedoch erfolglos.

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