Pittenhart – Drei Wochen nach der Trauerfeier und dem Begräbnis von Sr. Seraphia im Kloster Mallersdorf wurde in der Pittenharter Pfarrkirche zum Gedenken an Cäcilia Holzner, wie sie in der Gemeinde bekannt ist, ein Gedenkgottesdienst gefeiert, den beiden Ruhestandspfarrer Christoph und Konrad Kronast zelebrierten. Christoph Kronast stellte in seiner Ansprache ihr Leben und Wirken in den Mittelpunkt. Die Gebrüder Kronast sind seit Jahren sehr mit der Familie Holzner verbunden, eine besonders herzliche Freundschaft pflegten sie, zu dem bereits 2020 verstorbenen Pfarrer Monsignore Alois Holzner.
Am 10. Juli wäre sie 86 Jahre alt geworden. In Niederham, Gemeinde Pittenhart, kam sie als zweites von sieben Kindern auf die Welt. Sie wuchs im elterlichen Anwesen in Niederham in einer sehr vom Glauben geprägten Familie auf. Schon in jungen Jahren musste sie Abschied von ihrem Vater Konrad nehmen, der viel zu früh verstorben ist.
Nach der Schulzeit in Pittenhart und dem Besuch der anschließenden landwirtschaftlichen Berufsschule arbeitete sie als Hausangestellte im Katharinenheim in Bad Endorf, bei den Mallersdorfer Schwestern und in dieser Zeit erwachte auch in ihr der Wunsch, Ordensschwester zu werden. Im September 1957 trat sie in den Orden ein. Als Aspirantin lernte sie im Säuglingsheim und in der Kinderklinik des Nardinihauses in Pirmasens der Berufsalltag der Schwestern kennen und hatte Freude an der Pflege der Kleinen.
Am 1. Oktober 1959 wurde sie eingekleidet und erhielt den Ordensnamen Schwester Seraphia. Ihr Ordensname bedeutet auch „die Brennende“. Sie brannte für den Glauben und die Menschen, die ihr anvertraut waren. Die Einführung ins Ordensleben im ersten Noviziats-Jahr erlebte sie als innerlich bereichernde Zeit und fühlte sich in der Gemeinschaft der Novizinnen sehr wohl, so die Generaloberin S. M. Jakobe Schmid aus dem Kloster Mallersdorf. Im zweiten Noviziats-Jahr begann sie die Krankpflegeschule in St. Maria, die sie 1962 mit der staatlichen Prüfung erfolgreich abgeschlossen hat und dann als Krankenschwester im Krankenhaus im Viechtach gearbeitet. Im September 1962 legte die gebürtige Pittenharterin ihr zeitliches Gelübde ab und im April 1967 versprach sie sich auf Lebenszeit. Nach der Auflösung des Klosters in Viechtach im März 1984, leitete Schwester Seraphia 20 Jahre lang die chirurgische Männerstation im Kreiskrankenhaus in Waldsassen. Als ruhige, sehr freundliche, zuverlässige und tüchtige Krankenschwester war sie bei Mitschwestern und Patienten gleichermaßen beliebt. Den Ausgleich für ihre Arbeit im Krankenhaus fand sie immer wieder bei den Urlauben in ihrer Chiemgauer Heimat, bei den Geschwistern war sie immer herzlich aufgenommen und hier konnte sie Kraft schöpfen, und sich erholen. Eine große Freude für die Holzner Cilli war es, wenn sie mit ihren Brüdern in den Wald gehen konnte, die Natur und Ruhe haben ihr immer sehr viel bedeutet.
2004 wurde sie im Elisabethium in Regensburg gebraucht. Anschließend kam sie ab Oktober des gleichen Jahres in das Mallersdorfer Schwesternheim St. Maria wo sie sich um die Pflege der betagten und kranken und kranken Mitschwestern kümmerte.
Im großen Schwesternkonvent von St. Maria war die angenehme und freundliche Art von Schwester Seraphia sehr wohltuend und geschätzt, so schreibt es die Schwester Oberin in ihrem Nachruf, auch, dass sie einen sehr innigen und herzlichen Kontakt zu ihren Angehörigen gepflegt hat.
Schwester. Seraphia lebte immer aus ihrem tiefen Glauben heraus. Nun hat auch ihr erfülltes Leben im Alter fast 86 Jahren seine Vollendung gefunden, im Klosterfriedhof in Mallersdorf hat Schwester Seraphia am 11. Juni ihre letzte Ruhestätte gefunden.emk