Vogtareuth – Es war ein tragischer Unfall, der sich am Vormittag des 4. Juli auf der Staatsstraße 2359 bei Vogtareuth ereignete. Eine 26-jährige Motorradfahrerin wollte einen weißen Transporter überholen. Beim Überholvorgang in der langgezogenen Rechtskurve übersah sie allerdings einen entgegenkommenden Pkw.
Motorradfahrerin
flog in die Wiese
Die beiden Fahrzeuge krachten frontal ineinander. Durch die Wucht des Aufpralls wurde die Motorradfahrerin in die angrenzende Wiese geschleudert, ihr Motorrad fing Feuer. Die Bikerin starb noch am Unfallort.
Durch die Staatsanwaltschaft Traunstein, Zweigstelle Rosenheim, wurde ein technisches sowie unfallanalytisches Gutachten in Auftrag gegeben. Nun stellt sich auch die Frage, ob es sich bei dem Unfallort um einen besonders gefährlichen Streckenabschnitt handelt – und ob weitere Unfälle durch Maßnahmen wie Geschwindigkeitsbegrenzungen vermieden werden könnten.
„Die Strecke ist keine Unfallstrecke“, sagt Polizeihauptkommissar Robert Maurer auf OVB-Anfrage. Seit dem 1. Januar 2021 gab es auf diesem Streckenabschnitt insgesamt zwei Unfälle. Der Unfall am Donnerstag war somit der Dritte.
Geschwindigkeit ist
schon begrenzt
Häufig wird auf Unfallstrecken eine Geschwindigkeitsbegrenzung erwogen, erklärt Maurer. Da der betroffene Abschnitt wegen einer Bushaltestelle allerdings ohnehin auf 70 Kilometer pro Stunde beschränkt ist und es nicht auffällig viele Unfälle in der Vergangenheit gab, wird dies in diesem Fall eher nicht relevant sein.
Roman Gold, Leiter der Kontrollgruppe Motorrad des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd, weiß, warum es so häufig mit Motorrädern zu Unfällen kommt. „Geschwindigkeit und falsches Überholen sind meistens die Ursachen“, sagt er. „Entgegen der Behauptung, dass man oft übersehen werde, sind mehrheitlich die Motorradfahrer selbst die Unfallverursacher“, sagt er. Auch im Fall der 26-jährigen Frau aus dem Raum Schnaitsee war es ein Überholvorgang, der schließlich tödlich endete.