Tradition trifft auf neue Erkenntnisse

von Redaktion

Jahrestagung des Arbeitskreises für Hausforschung

Oberaudorf – Die Regionalgruppe Bayern im Arbeitskreis für Hausforschung (AHF) versammelte sich kürzlich zu ihrer Jahrestagung in Oberaudorf. Im Mittelpunkt der diesjährigen Veranstaltung stand der traditionelle Blockbau im bayerischen Voralpenland.

Das vielfältige Programm umfasste zahlreiche spannende Fachvorträge renommierter Experten. Zu Beginn beleuchtete Georg Waldemer die Geschichte der Blockbauforschung in Bayern. Daraufhin präsentierte Dipl.-Ing. Christoph Scholter die verschiedenen Hauslandschaften und Typologien zwischen Inn und Tegernsee. Dr.-Ing. Thomas Aumüller gewährte Einblicke in den spätmittelalterlichen Blockbau im Ammertal, während Bertram Popp das Ende der Holzbaulandschaft im östlichen Oberfranken diskutierte.

Weitere spannende Vorträge folgten: Dipl.-Ing. Karl Schnieringer stellte die Baustruktur niederbayerischer Blockbauten vor, und Dipl.-Ing. (FH) Oliver Lindauer hob den dekorativen Aspekt des Blockbaus in Südbayern hervor. Ulrike Gollnick M.A. berichtete über die Entwicklung des Innerschweizer Blockbaus vom 12. bis zum 18. Jahrhundert.

Ein besonderes Augenmerk lag auch auf Techniken und Restaurierungen. Dipl.-Ing. Harald Bader präsentierte innovative Reparaturmethoden an Blockbauten und Dipl.-Ing. Christian Schmidt erläuterte die Verbreitung von Priebendeckungen in Bayern. Lisa Eckl M.A. und Simon Fischer M.A. rundeten das Programm ab, indem sie ein Bürgerhaus aus dem 16. Jahrhundert in Neustadt/Waldnaab beleuchteten.

Höhepunkt war eine Exkursion, geleitet von Dipl.-Ing. Christoph Scholter und Simon Dirk Schmidt M.A., die zum Kloster Reisach und zur Schlosskapelle führte. Weitere Besichtigungen von Blockbauten des 16. Jahrhunderts im Landkreis Rosenheim rundeten die Veranstaltung ab.

Die Jahrestagung in Oberaudorf zeigte eindrucksvoll, wie tief verwurzelt die Tradition des Blockbaus in Bayern ist und wie lebendig die Forschung in diesem Bereich bleibt.stv

Artikel 5 von 11