Nachruf

von Redaktion

Pittenhart – Ein halbes Jahr nach ihrem 93. Geburtstag ging das lange und erfüllte Leben von Therese Gramminger zu Ende. Die „Gramminger Resi“, so wie sie in Pittenhart genannt wurde, schlief am 25. Juni 2024 zu Hause friedlich ein. Lang war ihr Leben, erfüllt von glücklichen Stunden, aber auch von Traurigkeit, wie es Pfarrer Christoph Kronast beim Requiem zum Ausdruck brachte, erlöst von Schmerz und Pein, wie es auch auf ihrem Sterbebild steht. Der Trauergottesdienst wurde vom Pittenharter Kirchenchor musikalisch untermalt. Geboren am 31. Dezember 1930, als Therese Hundsberger, ist sie mit der älteren Schwester im Anwesen ihrer Eltern in der Aindorfer Straße in Pittenhart aufgewachsen. Nach der Schule erlernte sie das Nähen. Zusammen mit Mutter und Schwester war sie in der Umgebung auf der Ster unterwegs und hat auch zu Hause für ihre Kunden genäht und geändert. Später verschlug es sie nach Taching am See, wo sie bei einer Freundin in der Nähstube aushalf. Zu dieser Zeit lernte sich auch Anton Gramminger kennen. 1955 läuteten für die beiden in Pittenhart die Hochzeitsglocken. Nach der Hochzeit zog das junge Paar in das Elternhaus der Braut. Das kleine Häusl an der Aindorfer Straße wurde im Laufe der Jahre viel um- und ausgebaut, sogar Fremdenzimmer im Neubau entstanden. Mit Herzblut war die Gramminger Resi für ihre Urlauber da, um ihnen eine schöne Zeit im Chiemgau zu bieten. Die meiste Arbeit mit den Feriengästen, neben der Hausarbeit, der Kinder und ihren Nähaufträgen, blieb bei ihr, denn Mann Anton war beruflich als Maurerpolier meist in München auf den Baustellen unterwegs.

Sohn Anton und Tochter Brigitte machten die kleine Familie komplett. Neben dem Schwimmen zählte das Berggehen zu den Leidenschaften von Therese Gramminger.

Im August 1989 starb ihr Mann Anton. Für ihre Familie war sie immer zur Stelle, wenn sie gebraucht wurde und hatte große Freude, ihre drei Enkelinnen aufwachsen zu sehen. Schwere Schicksalsschläge waren es für sie, als 2010 ihre Tochter nach tragischen Umständen im Alter von 48 Jahren starb und 13 Monate später ihr Sohn nach einem Herzinfarkt seiner Schwester in die Ewigkeit folgte. Den Kindern ins Grab zu schauen, das war ein herber Schlag für die Mutter, Depressionen und eine schleichend schwindende Gesundheit bestimmten dann ihr Leben. Trotz der Beschwerden und körperlichen Einschränkungen meisterte sie zusammen mit Schwiegersohn Siegfried und der Enkelin Franziska, die im gleichen Haus wohnen, ihren Alltag bis ins hohe Alter.

Die letzten Wochen ihres Lebens war Resi Gramminger doch immer mehr auf fremde Hilfe angewiesen. Nach einem Schwächeanfall und Krankenhausaufenthalt konnte sie wieder nach Hause und durfte, so wie sie es sich gewünscht hat, ihr Leben daheim ausklingen lassen. Resi Gramminger war als gesellige Frau bekannt, mit ihrer Freundin und Nachbarin hat sie lange die Seniorennachmittage besucht, an den Ausflügen der Senioren teilgenommen und sich in der Gesellschaft der Gemeinde eingebracht.

Vergangene Woche haben die Familie, Verwandte und viele Trauergäste Abschied von Therese Gramminger genommen und sie auf ihrem letzten Erdenweg, hin zum Familiengrab im Pittenharter Friedhof begleitet. emk

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