Aschau – „Schön ist sie geworden die neue Priental-Halle und die Aussicht aus den Gruppenräumen – unbezahlbar“. Voller Lob für den gelungenen Neubau waren die Aschauer Senioren, die sich zum Senioren-Dialog mit Bürgermeister Simon Frank in der Halle eingefunden hatten.
„Diese Halle ist ein Schmuckstück für unsere Gemeinde. Freilich war sie sehr teuer und wir müssen lange dafür zahlen, aber dafür haben wir auch etwas Gscheids“, so Frank. Für einige scheint die Besichtigung des Neubaus ein wichtiger Auslöser gewesen zu sein, zu diesem Nachmittag zu kommen, führte Bürgermeister Frank sie doch selbst durch die Sporthalle mit allen Nebenräumen.
Der Seniorenbeauftragte der Gemeinde Aschau Philipp Ramming informierte die Besucher im Vorfeld über die Arbeit des Seniorenbeirates, zeigte spezielle Aschauer Möglichkeiten für die Mobilität im Alter auf und wies auf die Standorte der Defibrillatoren im Gemeindegebiet hin.
Ramming ging auf die Aufgaben des Seniorenbeirats in Aschau ein, den es hier seit über einem Jahrzehnt als feste Institution gibt. Der Seniorenbeirat soll als Sprachrohr aller Aschauer Bürger über 60 Jahre fungieren. Er unterstützt die Gemeinde und den Seniorenbeauftragten der Gemeinde in ihrem Bestreben, auf die Bedürfnisse der älteren Bevölkerung einzugehen. Er setzt die Aktivitäten und Veranstaltungen für Senioren in der Gemeinde aktiv um. Die Mitglieder des Seniorenbeirates sind ehrenamtlich tätig. Sie arbeiten unparteilich und überkonfessionell und sind an keine Weisungen gebunden.
Für Senioren ist Aschau eine ganz besondere Gemeinde: 39 Prozent der Gemeindebürger haben das 60. Lebensjahr bereits überschritten, das Durchschnittsalter der Gemeinde Aschau liegt damit höher als in vergleichbaren Gemeinden im Land. Viele ältere Menschen sind erst in den letzten Jahren zugezogen, um hier ihren Lebensabend zu verbringen. Sie haben daher in der Regel niemand in unmittelbarer Nähe, der sich um sie kümmern könnte und sind häufig auf fremde Hilfe angewiesen. Diese Hilfe kann ihnen der Aschauer Helferkreis bieten, der seit zwölf Jahren in Aschau tätig ist. Die Unterstützung reicht dabei von der Hilfe bei alltäglichen Verrichtungen wie Einkauf oder Begleitung beim Spaziergang bis hin zur Gestellung von Fahrmöglichkeiten innerorts, zum Arzt nach Prien oder Rosenheim im Aschauer Bürgerbus.
Die Nutzung des Bürgerbusses – heute sind es nach der Aussonderung des ersten Busses ein E-Auto und ein nagelneuer Caddy – ist für Aschauer Bürger über 70 sowie Behinderte mit Begleitung kostenfrei. Einmal im Monat veranstaltet der Helferkreis das Repair-Café in der Aula der Preysing-Grundschule. Hier werden reparaturfähige Haushaltsgegenstände durch Fachpersonal kostenlos repariert – wenn es möglich ist. So ganz nebenbei erwähnte Philipp Ramming die vielen Veranstaltungen, die der Helferkreis immer wieder für Senioren anbietet. Die Bandbreite reicht dabei von der Erstellung eines Testaments oder einer Patientenverfügung bis hin zur Verkehrsschulung und zum Erkennen des Enkeltricks bis zur Besichtigung der Seniorentagesstätte (Seta) in Aschau. Alle Vorträge werden durch qualifiziertes Personal kostenfrei vermittelt.
Bürgermeister Simon Frank wies auf die vielen Möglichkeiten hin, wo und wie man seinen Lebensabend in Aschau verbringen kann. Das gemeindliche Seniorenheim Priental bietet mitten im Ort 70 Betreuungsplätze, mitten im Ort liegt auch der private Wohnpark Kampenwand für Senioren. Der Ökumenische Sozialdienst bietet ambulante Pflege, Tagespflege und Pflegeberatung an und dazu – fast einmalig in Bayern – die Seniorentagesstätte (Seta) an der Schützenstraße.
Die Mobilität im Alter ist auch nach einem Verzicht auf ein eigenes Auto durch das Rosi-Mobil, durch Mikar, durch das Taxi-Unternehmen vor Ort und durch eine durchaus ansehnliche Anbindung an den ÖPNV mit Buslinien und eigenem Eisenbahnanschluss sichergestellt. reh