Arbeiten erneut sabotiert

von Redaktion

Ärger um Caritas-Park in Schonstett droht zu eskalieren

Schonstett – Seit Bekanntgabe der geplanten Einzäunung, die große Teile des Caritas-Parks für Spaziergänger und Erholungssuchende absperrt, sind viele Schonstetter verärgert, einige sogar im Protestmodus. Sie wollen auf ihre Grünanlage nicht verzichten. In der Tat ist es ein wunderschönes Areal mit uralten hohen Bäumen, ideal zum Spazierengehen und sich erholen. Hier fanden außerdem viele Feste der Dorfgemeinschaft statt: unter anderem auch ein kleiner Weihnachtsmarkt und die Dorffeier. Hier befindet sich auch eine beliebte Gassi-Geh-Strecke.

Brief mit Appell
an alle Haushalte

Die Caritas, die das Heim für Menschen mit Behinderung betreibt, und auf deren Privatgrund der Park liegt, sieht jedoch Gefahr in Verzug. Bäume seien zum Teil krank, auch als Folge von Schneebruch und Stürmen. Absperrungen mit Flatterbändern hätten nichts genutzt, sie seien oft ignoriert worden. Ein Zaun müsse kommen, um zu verhindern, dass sich in den gefährdeten Arealen Menschen aufhalten würden.

Doch die Verärgerung droht seit einigen Tagen auszuufern. Pfosten der Zaunanlagen wurden laut Caritas herausgerissen, Bohrlöcher wieder geschlossen, die Bauarbeiter vor Ort lautstark beschimpft. Auch am vergangenen Dienstag sei es wieder zu Zerstörungen gekommen.

„Es kann nicht sein, dass unsere Mitarbeiter im Heim, die sich um die hier wohnenden Menschen kümmern müssen, zur Security für Bauarbeiter werden“, heißt es aus der Caritas-Pressestelle. Der Wohlfahrtsverband hatte schon am Montag Mitarbeitende zum Schutz der Zaun-Aufbauer in den Park geschickt.

Bürgermeister Paul Dirnecker hatte am Wochenende zur Beruhigung der Lage allen Haushalten einen Brief zukommen lassen, in dem er die Protestler auffordert, die beauftragte Firma nicht bei ihrer Arbeit zu behindern. Die Gemeinde stehe mitten in schwierigen Verhandlungen mit der Caritas, „die durch strafbare Handlungen von Bürgern mit Sicherheit nicht erleichtert werden, sondern vielmehr gefährdet.“

Dirnecker erklärt im Schreiben auch die Eigentumsverhältnisse. Der Park liegt auf einem Privatgrundstück der Caritas. Diese habe das Recht, das Areal „wie jeder andere Grundstückseigentümer auch“, mit einem Zaun zu versehen. Kritik und Unverständnis über die Sperrung zu äußern, ist legitim, betont der Rathauschef. Bei ihm seien entsprechende Unmutsäußerungen bisher jedoch kaum eingegangen.

Umso unverständlicher sind für ihn die Vandalismus-Vorfälle, die er „nicht nachvollziehen kann.“ „Das geht gar nicht.“ Er sei sehr verwundert über das Verhalten Einzelner. „Das passt so gar nicht zu unserem Dorf.“ „Ich werde dies nicht tolerieren.“ Dirnecker wiederholt: „Noch einmal: Die Caritas darf den Park sperren. Das ist rechtlich in Ordnung. Ich würde es genauso machen, wenn Gefahr für Menschen bestände.“ Alles, was zur Klärung der Angelegenheit wichtig sei, habe er im Brief an die Bürger ausgeführt. „Ein weiterer Appell an die Uneinsichtigen ist sicherlich sinnlos.“

Unverständnis
über Verwüstungen

Nach eigenen Angaben weiß der Bürgermeister nicht, wer die Randalierer sind. Auch bei Passanten am Heim ist die Verärgerung über die Sperrung herauszuhören, aber Unverständnis angesichts des Vandalismus.

Dirnecker hat am gestrigen Mittwoch im Gemeinderat die Sachlage erörtert: jedoch in nichtöffentlicher Sitzung. Denn es ging auch um noch nicht beendete Vertragsverhandlungen mit der Caritas. Schonstett und der Wohlfahrtsverband bemühen sich seit Jahren vergeblich um eine Lösung für den Park. Auf Caritas-Grund liegen auch der Kindergarten und ein Spielplatz.

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