Neubeuern – Unter großer Anteilnahme der Dorf- und Glaubensgemeinschaft wurde Katharina Leitner, „Griaßer-Oma“, auf dem Friedhof von Altenbeuern an der Seite ihres verstorbenen Ehemannes zur letzten Ruhestätte begleitet.
Die Verstorbene wurde am 4. November 1936 in Nußdorf geboren und kam durch ihre Hochzeit mit Hans Leitner nach Altenbeuern. Früh eingebunden in die Familienarbeit auf dem elterlichen Hof und dem angegliederten Kramerladen verbrachte sie ihre Jugendzeit in der Heimatgemeinde.
Die Arbeit auf dem landwirtschaftlichen Anwesen beim „Griaßer“ nach ihrer Hochzeit war ihr nicht fremd. Die Familie mit zwei Söhnen und zwei Töchternsowie die Arbeit auf Feld und Hof waren ihr immer eine Herzensangelegenheit. Die Arbeit auch im Einklang mit Natur und Schöpfung bestimmte ihren Lebensrhythmus. Bescheidenheit, Zurückhaltung und stete Freundlichkeit waren ihre Wesenszüge. So war sie ein gern gesehener Bestandteil der Altenbeurer Dorfgemeinschaft. Der Einkauf im Dorf beim Kramer, Metzger und Bäcker wie damals im Dorf üblich, gab auch die Gelegenheit zum Austausch. Man kannte sich, fühlte sich einander verbunden. Ein Arbeitsunfall ihres Mannes setzte dem landwirtschaftlichen Betrieb ein Ende. Der Betreuung ihres Mannes sowie der größer werdenden Familie galt nun ihre ganze Aufmerksamkeit.
Der Beistand im christlichen Glauben war für die überzeugte Katholikin große Hilfe und Stütze. Auch die Arbeit im Hausgarten mit Blumen und Gemüse waren Abwechslung und Erholung, wie auch ein Ratsch mit den Nachbarn auf der Hausbank.
Der Kirchgang in Altenbeuern, der Besuch des Friedhofs oder die Gemeinschaft der Gleichgesinnten beim wöchentlichen Rosenkranz-Gebet waren eine Herzenangelegenheit der Verstorbenen.
Der Ruhe des Alters entsprechend fanden sich Angehörige und Freunde des Öfteren zum gemeinsamen Frühstück beim Bäcker ein. Gesundheitliche Einschränkungen brachten einen Rückzug mit sich. Eine weitere Betreuung zu Hause war später nicht mehr möglich. Urlaubspfarrer Dr. Darius Magunda konnte der 87-Jährigen im Pflegeheim die Krankensalbung spenden. Im Bewusstsein um die Auferstehung, so der Geistliche, sei Katharina Leitner am 5. Juli 2024 verschieden. Ihre Seele hat nach einem langen Lebensweg ihr Ziel erreicht. „Sie vertraute auf Gott, wir wollen sie im gemeinsamen Gebet begleiten“, so der Pfarrer in seinen einfühlsamen Worten. Dem Trachtenverein „Immergrün“ Altenbeuern war die Verstorbene über viele Jahrzehnte eng verbunden. So wie sie den Verein bei vielen Festen begleitetet, führten auf ihrem letzten irdischen Weg nun die Vereinsfahnen und die Beerdigungsmusik eine langen Trauerzug an.swt