Rosenheim/Sachrang – Ein paar Tage vor ihrem 83. Geburtstag wurde Heidi Fiederer aus Rosenheim in ihrer früheren Heimat in Tutzing beigesetzt. Ihr Ehemann Gerhard, ihr Bruder Josef, Verwandte, Freunde und Nachbarn nahmen Abschied von einer sehr lieben Frau, die eine große Lücke in ihrem Umfeld hinterlässt.
Im Requiem in der Kirche St. Peter und Paul hielt der Tutzinger Pfarrer Peter Seidel Rückblick auf das Leben der Verstorbenen. Nach dem Gottesdienst wurde der Sarg zur letzten Ruhe geleitet. Ein Blumenmeer mit Kränzen, Gestecken und Schalen überdeckt nun ihr Grab im Alten Friedhof in Tutzing.
Als Heidi Steinbeißer ist sie am 17. Juli 1941 in Riedbichl bei Sachrang auf die Welt gekommen. Bereits 1942 fiel ihr Vater Josef im Krieg. Sie wuchs auf dem Anwesen Riedbichl auf. Eine Tante vermittelte die damals junge Hotelfachfrau an ein Hotel am Starnberger See. Anfang der 1960er-Jahre trat sie eine Stelle als Bedienung im Tutzinger Hof an, wo sie sich in den Juniorchef des Hauses verliebte. 1965 heirateten sie. Zusammen mit ihrem Mann Gerhard und den Schwiegereltern führte sie das Hotel. Ein Jahr nach dem Tod ihres Schwiegervaters Anfang der 1970er-Jahre wurden Hotel und Gastwirtschaft verpachtet. Heidi Fiederer fand eine Anstellung in München im Kaufhaus Hertie, wo sie bis zum Renteneintritt arbeitete.
1981 zog das Ehepaar in ein Eigenheim in der Traberhofstraße in Rosenheim. Jahrelang war die Pension Riedbichl ihre Wochenendheimat. Die Eheleute Fiederer versorgten, zusammen mit Heidis Eltern, die Gäste in der Pension. Mit viel Herzblut und Freude wurden die Feriengäste versorgt, richtige und langjährige Freundschaften entwickelten sich. 2007 wurde dann das Anwesen in Sachrang verkauft und ihr Haus in Rosenheim wurde zur Hauptbleibe. Zu den umliegenden Nachbarn wurde immer ein herzlicher Kontakt gepflegt.
Sehr viel Liebe, Verständnis und Großzügigkeit brachte sie auch für ihre vier Patenkinder auf. Eigene Kinder wurden dem Ehepaar Fiederer leider nicht geschenkt. Für Familie, Freunde und Kollegen hatte Heidi Fiederer immer ein offenes Ohr, war zur Stelle, wenn Hilfe gebraucht wurde, und freute sich über die gemeinsam gefeierten Geburtstage, Hochzeiten und anderen Familienfeste. Ihren 70. Geburtstag und ihre goldene Hochzeit 2015 wurden noch groß gefeiert.
Ihrer Heimatgemeinde und der Pfarrei Sachrang war sie stets sehr verbunden. Diese Verbundenheit wurde mit dem Bild der Sachranger Kirche auf ihrem Sterbebild letztlich besiegelt. Am Donnerstag, 1. August, wird bei einer Messe um 19 Uhr in der Ölberg-Kapelle besonders der Verstorbenen gedacht.
Die Konzerte und Bälle im Rosenheimer Kultur- und Kongress-Zentrum bereitete dem Ehepaar Fiederer immer Freude. Stammgäste waren die beiden auch bei den Ritterspielen in Kiefersfelden. Mit den Einschränkungen der Corona-Zeit wurden diese Erlebnisse sehr minimiert, was auch dann ihrer schleichend schwindenden Gesundheit geschuldet war. Das letzte halbe Jahr mehrten sich kurze Krankenhausaufenthalte. Mit der fürsorglichen Unterstützung des Pflegedienstes und der liebevollen und geduldigen Umsorgung durch ihren Ehemann konnte sie auch die letzten Lebenswochen zu Hause in ihrer gewohnten Umgebung verbringen. Am 29. Juni schlief sie friedlich ein. Ihr Ehemann, ihr Bruder, die Verwandten, Patenkinder, Nachbarn und vielen Freunde trauern um einen überaus herzlichen und liebevollen Menschen. emk