Aschau – „Aschau ohne das Wirken der Familie von Cramer-Klett in den vergangenen 150 Jahren wäre nicht das Aschau, das wir heute kennen“. Die Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins (HGV) Aschau, Dr. Natascha Mehler, und ihr Stellvertreter Thomas Bauer und Michaela Thomas informierten die Mitglieder bei der Jahresversammlung im Café Pauli über die bisherigen Vorbereitungen für das bevorstehende Jubiläum „150 Jahre Cramer-Klett in Aschau“ im kommenden Jahr.
Aus Aschau nicht wegzudenken
Der HGV möchte das Wirken der Familie Cramer-Klett im Oberen Priental sichtbar machen und damit auch die Verbundenheit Aschaus mit der Familie darstellen. Die ursprüngliche Idee, im Jahr 2025 eine Cramer-Klett-Ausstellung durchzuführen, lässt sich nicht umsetzen. Der HGV möchte nun mit anderen Wegen einen Beitrag zum Jubiläumsjahr leisten. Angedacht sind eine „Cramer-Klett-Meile“ mit Bannern an historischen Cramer-Klett-Bauten und der Möglichkeit, die Bedeutung des jeweiligen Bauwerks für Aschau über eine App auf dem Smartphone abzufragen. Daneben ist eine Bilderausstellung vom Umbau des Schlosses 1905 im Foyer des Rathauses vorgesehen. Die historischen Fotos stammen aus dem Archiv des HGV und können durch historische Fotos im Gemeindearchiv und aus Privatbesitz ergänzt werden.
Thomas Bauer kündigte an, mehrere Schlossführungen für die Aschauer durchzuführen. Sepp Thaurer empfahl, alle Vorbereitungen und Planungen in enger Abstimmung mit der Gemeinde Aschau und dem Trachtenverein „Griabinga“ Hohenaschau zu machen, damit hier nicht zweigleisig gefahren werde.
Außerdem sollte die Familie Cramer-Klett eng in die Planungen eingebunden werden. Dr. Ulrich Feldmann regte an, mit einer Vortragsreihe die ehemaligen Schlossherren von Cramer-Klett der Öffentlichkeit vorzustellen.
Derzeit gehören dem Verein 437 Mitglieder an. Der Mitgliederstand hat sich auf diesem Niveau seit mehreren Jahren eingependelt, so Dr. Mehler. Die beiden Vorsitzenden gingen kurz auf die Vereinsveranstaltungen des vergangenen Jahres ein, von der Almwanderung mit Rupert Wörndl am Laubenstein über die Teilnahme am Aschauer Ferienprogramm bis hin zur Jahresfahrt des Vereins an die Côte d‘Azur. „Besonders das Ferienprogramm mit der „Schatzsuche“ bei Sondengänger Sebastian Aringer fand bei den Kindern wieder so viel Anklang, dass es auch in diesem Jahr wieder angeboten wird.“ Beim „Tag des offenen Denkmals“ war das Angebot des Vereins an die Öffentlichkeit dieses Mal das ehemalige Cramer-Klettsche Forsthaus in Grattenbach. Die vier Kilometersteine zwischen Aschau und Sachrang wurden mittlerweile gereinigt und die Aufschrift durch Malermeister Andreas Fischer unentgeltlich renoviert. Zwei große Buchveröffentlichungen gab es im Vorjahr, Bücher, die in Zusammenarbeit mit dem HGV entstanden sind: Maria Anna Willer stellte ihr Buch „Nationalsozialismus auf dem Dorf“ und Dr. Cordula Nagler-Zanier ihr Buch „Römerland unter der Kampenwand“ vor. Der offene Vereinsstammtisch wird gut besucht.
Schatzmeister Josef Bauer zog in seinem Rechenschaftsbericht eine insgesamt positive Bilanz. Das vorhandene Vereinsvermögen reicht für alle satzungsgemäßen Aufgaben des Vereins aus, die Rücklagen sind noch ausreichend. Auf Antrag der beiden Kassenprüfer Stefan Weiß und Gerd Kalckbrenner wurde die Vorstandschaft einstimmig entlastet. Gerd Kalckbrenner wird sein Amt bei der nächsten Versammlung zur Verfügung stellen.
Festakt im Preysingsaal
Dr. Natascha Mehler verwies für die kommenden Planungen des Vereins auf die neu gestaltete Internetseite. Die nächste Veranstaltung für alle ist die traditionelle Almwanderung mit Rupert Wörndl und dem Frasdorfer Heimat- und Kulturverein am 3. August zur Brandlbergalm. Der HGV feiert in diesem Jahr sein 40-jähriges Jubiläum, am Samstag, 12. Oktober, ist dazu ein Festakt im Preysingsaal des Schlosses vorgesehen. Abschließend bedankte sich Dr. Mehler bei der Gemeinde Aschau für die Möglichkeit, die Räume im Bahnhofsgebäude mieten zu können und für die stets vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit und Unterstützung.
Sie wies darauf hin, dass die Sammlungen und Unterlagen des HGV der Öffentlichkeit jederzeit für Nachforschungen oder die Anfertigung von Schul- und Seminaraufgaben zur Verfügung stehen.