Riedering – „Wunder gibt es immer wieder“ sang Katja Ebstein 1970. Der Ohrwurm blieb und auch an der Aussage hat sich bis heute nichts geändert. Ein „Wunder“ ereignete sich jetzt in Riedering: Der Kindergarten braucht eine neue Gruppe, die Gemeinde hat den Raum und der Kindergartenträger das Personal.
„2021 ist ein besonders geburtenstarker Jahrgang“, sagt Bürgermeister Christoph Vodermaier und kann sich ein Schmunzeln nicht ganz verkneifen. Dass monatelange Lockdowns wegen Corona damit etwas zu tun haben könnten, brauchte er nicht zu sagen. Jedenfalls benötigt der Riederinger Kindergarten für einige Jahre eine Gruppe mehr.
Container-Miete 100000 Euro im Jahr
Ja, es könnten Container neben der Mehrzweckhalle aufgestellt werden. Anschlüsse sind dort noch vorhanden. Aber zum einen haben Container Lieferfristen, zum anderen kosten sie rund 100000 Euro Miete für zwei Jahre.
Da erschien dem Gemeinderat die Alternative verlockender: Die „Dorfwerkstatt“ im Gebäudekomplex rund um Mehrzweckhalle und Schule steht leer. Die Mittagsbetreuung ist ausgezogen, so Kämmerer Wolfgang Eberle, und die Treffen des Vorstands der Dorferneuerung könnten auch im Sitzungssaal stattfinden. Es wären zwar an der Dorfwerkstatt kleinere Baumaßnahmen in Sachen Brandschutz nötig, wie zum Beispiel der Einbau einer Fluchttür. „Eine Investition in die eigene Immobilie“, kommentierte Gemeinderat Andreas Hilger. Und das nicht nur für zwei, drei oder vier Jahre. Auch bei einer späteren Nutzung als Bücherei oder Ausstellungsraum sind diese Maßnahmen sinnvoll.
Und der Flur müsste zu dem ehemaligen Klassenzimmer dazu genützt werden, „zum Beispiel als Bobbycar-Strecke“, so Vodermaier amüsiert. Sonst wäre die Fläche zu klein: Eine Betriebserlaubnis gibt es erst ab 3,9 Quadratmeter pro Zwerg. Personal für die Gruppe, so hieß es vonseiten der Verwaltung, sei laut Träger vorhanden. „Wir wären mit der Dorfwerkstatt unabhängig, ob wir den Raum für zwei oder für fünf Jahre brauchen“, stellte Marianne Loferer (CSU) fest.
Geschätzte Kosten für den Umbau laut Eberle: etwa 40000 Euro. Möbel und Spielzeug kämen noch dazu. Da war der Gemeinderat einstimmig dabei. Vodermaier wurde ermächtigt, die erforderlichen Aufträge zu erteilen. Und dann kann zum Start des Kindergartenjahres 2024/2025 eine neue Gruppe aufmachen. Sylvia Hampel