Vom Jodler über Musical bis zur Motette

von Redaktion

Männergesangverein Degerndorf lädt Chöre aus dem Inntal zu einem gemeinsamen Konzert ein

Brannenburg – Der große Zuspruch vor zwei Jahren veranlasste den Männergesangverein Degerndorf mit seinem Vorsitzenden Ernst Kandler, erneut sieben Chöre aus Brannenburg und Umgebung zu einem großen Chorkonzert einzuladen. Die überfüllte Christkönigkirche gab den Veranstaltern recht. Eiligst wurden noch Stühle aufgestellt, aber schließlich wurden selbst die Stehplätze knapp.

Die enorme musikalische Vielfalt im Inntal spiegelte sich an diesem Abend wider. Mit dem feierlichen „Inntaler Festgruß“ leitete das Inntaler Hornquartett das Konzert ein. Spätestens mit dem von allen Anwesenden gemeinsam gesungenen Volkslied „Kein schöner Land“ waren alle Zuhörer richtig eingestimmt.

Der Männergesangverein Degerndorf begann den sängerischen Reigen mit alpenländischer Musik. „Der Langenwanger“, ein stimmungsvoller Jodler von Ludwig Maierhofer, gefolgt von Hubert von Goisern leisem „Weit, weit weg“.

In eine ganz andere Welt führte das Ensemble Bella Voce die Zuhörer. „Sound of Silence“ wurde mit einer solchen Klarheit und Transparenz dargeboten, dass selbst Simon & Garfunkel ihre Freude gehabt hätten. Mit „Skyfall“ folgte ein Ausflug in die Filmmusik. Wie immer vom Publikum begeistert aufgenommen: der Kinder- und Jugendchor Wendelstein. Sein „The Lion sleeps tonight“ erntete großen Applaus.

Wie schön es ist „Wann Mannerleut singen“, erzählte anschließend der Männergesangverein Brannenburg-Schloss, nicht ohne im Anschluss die Vorzüge von „Hirtamadln“ zu preisen.

Der Frauenchor Inn-Canto, vor zwei Jahren erst gegründet, überraschte mit einem gesummten Arrangement von „Swing the Prelude“, um anschließend das Liebeslied „Can’t help falling in love“ hingebungsvoll darzubieten. Auf der Empore hatten die beiden Kirchenchöre aus Degerndorf und Brannenburg Platz genommen. Mit Johann Sebastian Bachs „Danket dem Herrn“ führte der Brannenburger Kirchenchor zu den geistlichen Liedern. Bezaubernd auch das Zitat aus dem Alten Testament „Die Gott lieben, werden sein wie die Sonne“ des Nachbarchores aus Degerndorf. Das Inntaler Hornquartett umrahmte gekonnt die Darbietungen der Chöre und führte mit „Aus der Tiefe unsrer Täler“ in die Pause.

Niemand wollte widersprechen, als der Männergesangverein Brannenburg den zweiten Teil des Konzertes einleitete mit der klaren Erkenntnis „Männer mag man eben“. Auf eines der Glanzstücke ihres Repertoires hatten schon viele Zuhörer gewartet, als „Bella Voce“ ihr famoses „Heast as net“ – im Original von Hubert von Goisern – darbrachte.

In die Welt von Musical und Operette entführte dann Inn-Canto. Beschwingt vorgetragen war ihr „I feel pretty“ aus der „West Side Story“ und zuckersüß ihr „Schenkt man sich Rosen in Tirol“. Mit „Lebendiges Wort“ wartete der Brannenburger Kirchenchor mit zeitgenössischer geistlicher Musik auf und die Degerndorfer antworteten mit der Motette von Felix Mendelssohn „Denn er hat seinen Engeln befohlen“.

Den Schlussakkord setzte wiederum der Männergesangverein Degerndorf. Er begleitete zunächst Kammersänger Oskar Hillebrandt musikalisch an die russische Wolga zu den Wolgaschleppern.

Kaum ein Laienchor traut sich an den „Pilgerchor“ aus Richard Wagners „Tannhäuser“ heran. Kayo Hashimoto wagte es dennoch und erntete zusammen mit dem Chor und dem Klaviervirtuosen Paolo Troian großen Applaus. Zum Schluss versammelten sich alle Chöre noch einmal vorne und sangen zusammen mit allen Zuschauern die Bayernhymne. Ein würdiger Abschluss für diesen herrlichen Abend.

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