Stephanskirchen – „Der Ausweichverkehr ist angekommen“, sagt Riederings Bürgermeister Christoph Vodermaier trocken. Gleich am ersten Tag, an dem die Staatsstraße am Fuß des Ziegelbergs nur halbseitig befahrbar ist, hat der Verkehr aus Richtung Stephanskirchen merklich zugelegt.
Über die Autobahn nach Hause
Mit in dem Verkehr aus Stephanskirchen: Riederings Kämmerer Wolfgang Eberle. Der pendelt täglich von der anderen Seite Rosenheims kommend an seinen Arbeitsplatz, fährt normalerweise über die Rohrdorfer Straße. „Ich bin heute über die Miesbacher und die Simsseestraße gefahren und überlege mir ernsthaft, ob ich nicht über die Autobahn nach Hause fahre“, sagt Eberle. Er versuche, so Eberle, die nächsten Wochen Ziegelberg großräumig zu meiden.
Die Autobahn als Ausweichstrecke hatte auch Ursula Lampe vom Staatlichen Bauamt Rosenheim schon vor Beginn der Arbeiten an einer Stützmauer am Bergweg oberhalb der Rohrdorfer Straße ins Spiel gebracht. Bereits ausprobiert hat diesen Weg Martin Vodermair. „Ich bin gegen Viertel vor acht noch normal durch Niedermoosen gekommen, aber ab dem Filzenhof stand dann alles“, berichtet er. Sein Navi meldete ihm 30 Minuten Verzögerung über die Rohrdorfer Straße, „aber in 21 Minuten wäre ich über Rohrdorf und die Autobahn in der Stadtmitte.“ Also bog er links ab statt rechts und ersparte sich etwa zehn Minuten, „vermutlich sogar mehr“.
Zehn Minuten Zeitverlust hatte Marianne Loferer zu beklagen. Die stellvertretende Bürgermeisterin von Riedering arbeitet im Romed-Klinikum und war schon um 7 Uhr morgens unterwegs. „Ich werde mich in nächster Zeit vermutlich mindestens eine Viertelstunde früher auf den Weg machen, dem Stau vorausfahren“, hat sich Marianne Loferer vorgenommen.
Die ganz großen Verkehrskatastrophen haben sich bisher im Zusammenhang mit der halbseitigen Sperrung mit Ampelreglung an der Rohrdorfer Straße nicht ereignet. Robert Maurer, stellvertretender Chef der Polizeiinspektion Rosenheim, hat keine negativen Rückmeldungen erhalten, seine auf die Schnelle befragten Kollegen ist auch nichts bekannt.
Michael Krimplstötter, Geschäftsleiter der Stephanskirchner Gemeindeverwaltung, weiß ebenfalls von nichts und auch beim Staatlichen Bauamt sind laut Sprecherin Ursula Lampe noch keine Klagen eingegangen.
Rückstau
Richtung Riedering
Aber schon ein Vorschlag, wie die Lage etwas verbessert werden könnte: An der Kreuzung Salzburger/Simssee/Äußere Salzburger Straße in Stephanskirchen war phasenweise kaum ein Durchkommen, berichtete eine OVB-Mitarbeiterin. Zu sehr stauten die Fahrzeuge zurück in die Kreuzung. Und auch unser OVB-Fotograf meldete am helllichten Dienstagnachmittag etwa zwei Kilometer Rückstau in Fahrtrichtung Riedering. Da könnte eventuell eine veränderte Schaltung der Ampeln für Entspannung sorgen. „Gute Anregung, das behalten wir im Auge“, so die Reaktion von Bauamtssprecherin Ursula Lampe.