Weinbergschnecke „Schnigglbiggl“ erobert Kinderherzen

von Redaktion

Geschichten aus dem heimischen Garten – Der Raublinger Peter Hauser (58) hat ein Malbuch für Kinder geschrieben und illustriert

Raubling – Die Weinbergschnecke „Schnigglbiggl“ lebt in einem verwunschenen Zaubergarten, der versteckt zwischen hohen Bäumen und duftenden Blumen liegt. Sie liebt alte, morsche Baumstämme, denn dort kann sie sich verstecken und ungestört schlafen. Eines Tages beschließt „Schnigglbiggl“, ein Buch über die Abenteuer zu schreiben, die sie mit ihren Freunden erlebt. Die Tiere des Gartens machen sich gemeinsam auf den Weg und stoßen dabei auf ein Rätsel: Warum plätschert am Wasserstein des kleinen Teichs nur Wasser, wenn die Sonne scheint?

Einer, der die Lösung kennt, ist Peter Hauser. Denn die Geschichte stammt aus der Feder des 58-Jährigen Raublingers. „Schnigglbiggl, die Weinbergschnecke – Das Rätsel des Wassersteins“ ist ein Malbuch für Kinder. Die Illustrationen sind ebenfalls von Hauser. „Ich habe schon immer gerne gezeichnet“, sagt der Architekt. Besonders gerne Comic-Figuren mit großen Augen.

Das habe vor allen den Kindern sehr gut gefallen. Früher seinen eigenen beiden Söhnen, heute sind es die Kinder seiner Nichten und Neffen. „Sie geben mir Input und die Anregungen für meine Geschichten“, so Hauser. Gemeinsam mit ihnen sei er auch auf den Namen für die Weinbergschnecke „Schnigglbiggl“ gekommen. Etwas mit „Sch“ am Anfang sollte es sein, und witzig klingen. „Den Kindern hat der Name sofort gefallen.“

Schnecken seien wichtig für den Garten, sagt der Raublinger. Das Haus der Tiere sei „ein Wunder der Natur“. Das habe er gemerkt, als er während des Studiums versucht hat, ein Schneckenhaus als Modell nachzubauen – und kläglich gescheitert ist. Da sein eigener Garten ihm als Vorbild für sein Kinderbuch diente, und dort auch wirklich eine Weinbergschnecke wohne, wurde das Kriechtier zum Protagonisten. Mit dabei sind ebenfalls Marienkäfer Michl, Regenwurm Rudi, Ameise Angélique, Heuschrecke Hansi und Guiseppo, die männliche Biene.

Mit seiner Geschichte möchte er für die Themen Garten und Natur sensibilisieren. „Oft finden wir diese direkt vor unserer Haustür“, sagt Hauser. Nachhaltigkeit und Achtsamkeit gegenüber den Tieren des Gartens will er mittels witziger Geschichten an die jungen Leser herantragen.

Zu kaufen gibt es das Malbuch in der Buchhandlung Bensegger in Rosenheim. Die Buchhändlerinnen Sylvia Weber und Steffi Wild betreiben das Traditionsgeschäft bereits seit 25 Jahren und haben dort eine eigene Auslage für Autoren aus der Region. „Wir wollen damit die heimischen Autoren unterstützen“, sagt Weber. Auch „Schnigglbiggl“ hätte sie sofort angesprochen. „Die Zeichnungen sind wunderschön. Besonders gefallen hat uns aber, dass die Kinder ausmalen und so mitmachen können“, erläutert Wild.

Die Eigenkosten für Druck und Vermarktung liegen für Hauser bei acht Euro. Da er eine Handelsspanne einkalkulieren muss, liegt der Preis für das Malbuch bei 11,99 Euro. Nach Abzug der Provision fallen für ihn 1,26 Euro ab. „Aber mir geht es nicht ums Geld“, sagt der 58-Jährige. Wenn die Kinder gespannt seiner Erzählung lauschen und lachen, habe es seinen Zweck erfüllt.

Lange habe Hauser nach einem Verleger gesucht. „Ich habe auch viele positive Rückmeldungen bekommen“, sagt er. Doch mit dem erfreulichen Feedback seien auch gleich die Kostenvoranschläge über mehrere tausend Euro für ein Lektorat mitgeschickt worden. Geld, das er nicht ausgeben wollte. Bei einer Internetrecherche stieß er dabei auf ein Berliner Unternehmen, das Autoren beim sogenannten Selfpublishing unterstützt. Sie besorgen eine Internationale Standardbuchnummer, eine ISBN, eine Nummer zur eindeutigen Kennzeichnung von Büchern und anderen selbstständigen Veröffentlichungen. Gleichzeitig drucken und listen sie das Buch – gegen eine vergleichsweise geringe Gebühr im Vergleich zum klassischen Buchverlag, erklärt Hauser. Tina Blum

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