Bad Endorf wird Rosi weiter bezuschussen

von Redaktion

Nachfrage übertrifft die Prognosen bei Weitem – Mitfinanzierung bis zum Betriebsjahr 2027/28 einstimmig beschlossen

Bad Endorf – Mit einigem Zahlenmaterial informierte Bürgermeister Alois Loferer (CSU) den Marktgemeinderat in dessen jüngster Sitzung über den aktuellen Stand beim kommunal mitfinanzierten ÖPNV.

Die ÖPNV-Angebote werden, so der schließlich einstimmig gefasste Beschluss, weiter bezuschusst. Die Chiemseeringlinie wird mit 2000 Euro jährlich unterstützt und der Bürgerbus mit 1200 Euro. Trotz des Beitritts zum Münchner Verkehrsverbund (MVV) im Dezember vergangenen Jahres gibt es auch weiterhin Zuschüsse für die Kur-Gästekarte: Diese werde heuer mit gut 7800 Euro bezuschusst. Auch gibt es mit der Kur-Gästekarte einen Zuschuss von je fünf Euro. Im vergangenen Jahr belief sich diese Ausgabe auf insgesamt 1370 Euro.

Dazu kommt noch die Rosi, die mit fünf elektrisch betriebenen Fahrzeugen elf Gemeinden an sieben Tagen in der Woche bedient. Fakt sei, so Loferer, dass „die Rosi ein Vielfaches der mit dem Ortsbus im Jahresdurchschnitt beförderten Personen“ befördere.

Den bisherigen Beschlüssen zur Mitfinanzierung lagen Prognosen über beförderte Personen, daraus resultierende Kilometer Fahrleistung und daraus hochgerechnete Personal- und Betriebskosten aus den Erfahrungswerten des österreichischen Modellvorhabens IST-Mobils zugrunde. Nach der Ausschreibung und der Inbetriebnahme des Systems Rosi wurden allerdings die Erwartungen bezüglich Fahrgastzahlen und Kundenakzeptanz „exorbitant“ übertroffen. Inzwischen wurden auch einige Stellschrauben angezogen, sei es ein höherer Beförderungspreis, ein höherer Zuschlag für die Nutzung über das Deutschlandticket, die Einführung einer Stornogebühr oder die Festlegung auf eine Mindestentfernung zwischen Ein- und Ausstiegspunkt für den Einsatz vom On-Demand-Verkehr auf 800 Meter.

Auch wenn die Rosi vom Freistaat gefördert werde – die Förderung wird sukzessive auf 35 Prozent in 2027/28 heruntergefahren – so ergeben sich doch aufgrund der starken Nachfrage Defizite, die von den teilnehmenden Kommunen zu tragen seien. Loferer sagte weiter, dass in den ersten drei Betriebsjahren aufgrund der hohen staatlichen Zuschüsse die Kosten der Gemeinde für den Betrieb von Rosi niedriger anzusetzen seien als der Vergleichswert der Kosten der vormaligen Ortsbuslinien 9425 und 9427. Die Kosten des Ortsbusses wurden hierfür auf Basis des letzten Abrechnungsjahres analog der bei Rosi hinterlegten jährlichen Personal- und Betriebskostensteigerungen (rund 6,2 Prozent) hochgerechnet.

Im prognostizierten Geschäftsjahr 2027/28 wird die staatliche Förderquote von 35 Prozent erreicht. Dann werden auch die kalkulierten Kosten für Rosi die hochgerechneten Kosten für den vormaligen Ortsbus um rund 28000 Euro überschreiten.

Das On-Demand-System biete dank der erheblich ausgeweiteten Betriebszeiten und dem gemeindeübergreifenden Verbund nur Vorteile: „Insbesondere die Jugendlichen und Senioren schätzen die Mobilität mit der Rosi. Das Mobilitätsangebot ersetzt vielfach Fahrten des Individualverkehrs mit dem eigenen Pkw und leistet daher einen wesentlichen Beitrag zur klimafreundlichen Verkehrswende.“

Ohne weitere Nachfragen stimmte der Gemeinderat einstimmig der Übernahme der Mehrkosten für das Rufbussystem Rosi bis einschließlich dem Betriebsjahr 2027/28 zu. Die Kosten sind im Haushalt entsprechend einzustellen. elk

Artikel 1 von 11