Von Ofenkacheln bis Tierknochen

von Redaktion

Ein Horror für einige Anwohner, ein Glück für Archäologen: Das Hochwasser am 3. Juni hat bei der Burgruine Falkenstein in Flintsbach unverhoffte Überreste zutage gefördert. Mittlerweile sind die Fundstücke gesichert. Was alles ausgegraben wurde und was nun damit passiert.

Flintsbach – Gleich mehrere Mitarbeiter des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege (BLfD) machten sich kurz nach dem Hochwasser am 3. Juni auf den Weg zur Burgruine Falkenstein. Der Grund: Durch die Wassermassen wurden einige historische Gegenstände nach oben gespült, die bisher im Verborgenen lagen. Laut BLfD-Pressesprecherin Jana Kreutzer wurden rund tausend einzelne Fundstücke geborgen: „Vornehmlich handelt es sich um Keramik, Ofenkacheln, Tierknochen, Eisennägel, Schnallen von Schuhen oder Bekleidung.“ Dementsprechend waren die Archäologen auch rund eine Woche beschäftigt, um alle Teile zu sichern. Zunächst prüften jedoch Statiker und Geologen das Gelände rund um die Burgruine. Zu gefährlich sei es sonst noch gewesen, sich kurz nach dem Abgang von Schlamm und Geröll dort herumzutreiben. Nicht umsonst hat die Gemeinde alle Zugänge rund um die Burg gesperrt. „Bei aufziehendem Regen und Gewitter wurden die Arbeiten sofort unterbrochen“, bestätigt Kreutzer. 

Mittlerweile sind alle Funde gesammelt, gesichert und nach Datum sortiert. „Das Fundmaterial stammt hauptsächlich aus dem 15. bis 19. Jahrhundert“, erklärt die BLfD-Sprecherin. Welche Teile genau aus welchem Jahrhundert stammen, müsse noch ausgewertet werden. Fest steht, dass es sich bei den Tierknochen wohl um damalige Schlachtabfälle handelt. Sind die Fundstücke analysiert, werden sie gesäubert, in Tüten verpackt und wandern in die Depots des Freistaats.  Die aktuelle „Sicherheitsmaßnahme“ der Denkmalpfleger rund um die Burg sei damit abgeschlossen. Eine weitere Ausgrabung ist nicht geplant. Was aber nicht bedeutet, dass die Archäologen nicht noch einmal ausrücken könnten. „Die aktuelle Dokumentation war schließlich auch nicht geplant“, sagt Kreutzer. 

Sollte es die Burgruine also erneut treffen, könnte sogar noch mehr zum Vorschein kommen. „Wir wussten schon, dass da etwas darunter liegt“, sagte Bürgermeister Stefan Lederwascher bereits bei der ersten Begehung der zerstörten Burgmauer. Auch aus Kostengründen hatte sich die Gemeinde jedoch schon vor Jahren dagegen entschieden, das Gelände umzugraben. 

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