Leserforum

Amtsschimmel oder berechtigte Sorge um Wasserqualität?

von Redaktion

Zum Bericht „Schwimmen künftig nur noch für Mitglieder“ (Lokalteil):

„Oh St. Bürokratius, | erhör‘ meine Bitt‘! | Streich‘ die Vorschrift | und nimm die Planstell‘ glei‘ mit!“ Das Frasdorfer Schwimmbadwasser erregt die Gesundheitsbehörde. Die vielleicht mögliche Gesundheitsgefährdung der Badegäste durch Keime ist der Grund für Forderungen zum Einbau einer kostenintensiven Wasseraufbereitungsanlage. Die wachsende Schar der nicht heimischen Graugänse, deren Exkremente manche Badebuchten an Seen zu stinkenden Gewässern machen, traut man sich nicht einmal, zu vergrämen. Das ist wohl naturgegeben und daher hinzunehmen. Bleiben wir bei künstlichen Gesundheitsgefährdungen, die man behördlicherseits offenbar bekämpfen muss. Lärm ist, längst wissenschaftlich erwiesen, schädlich für unsere menschliche Gesundheit. Wo bleibt die Amtsstube, die den Lautsprechern des Herbstfestes eine Maßnahme zur Eindämmung der Lautstärke oberhalb der Gesundheitsgefahr vorschreibt, alternativ einen Besuch des Herbstfestes „nur noch für Vereinsmitglieder“? Wo sind die Behördenleiter, die mit ein bisserl Mut endlich mit dem vielbeschworenen Bürokratieabbau, zumindest in unserer Gegend, beginnen und den Amtsschimmel weniger laut wiehern lassen?

Leonhard Perl sen.

Antwort

Mit Empörung las ich über die mögliche Schließung des Frasdorfer Schwimmbades. Das Wasser dürfe zwar getrunken werden, jedoch gebadet werden darf darin nicht, da es Kriterien der DIN-Norm nicht einhält!? Hierbei kann es sich doch wahrhaftig nur um einen Schildbürgerstreich handeln. Oder dies ist ein ausgezeichnetes Beispiel dafür, wie tief wir doch im bürokratischen Fahrwasser feststecken. Das Frasdorfer Schwimmbad existiert seit Jahrzehnten. Die Qualität des Wassers und der gesamten Anlage erfuhr stetige Verbesserungen. Die Gemeinde wendete Steuergelder dafür auf, um die ständig neuen und schärferen Vorgaben zu erfüllen. Am Ende dieser Maßnahmen wird ein weiteres Fortbestehen diskutiert und in- frage gestellt? Dies erweckt den Eindruck von „Gängelei“! Jeder der jemals in diesem Schwimmbad Erfrischung suchte, wird attestieren können, dass man selten irgendwo das Gefühl von saubererem Wasser hatte. Wie bekannt, wird dieses Schwimmbad mit bestem Bergquellwasser gespeist, welches zudem durch eine UV-Anlage behandelt wird. Sind in Frasdorf auffällig mehr gesundheitliche Schäden bekannt? Ich bitte, Vernunft walten zu lassen und bessere Lösungen zu finden, als zusätzliche kostenintensive Maßnahmen, die letztendlich dann doch wieder nicht reichen werden. Schlimmstenfalls gibt die Gemeinde auf und das Bad muss geschlossen werden. Vielen Dank dann dafür! Legen Sie Ihr Paragrafenbuch zur Seite! Bewerten Sie diese konkrete Thematik mit gesundem Menschenverstand! Anhand diesem Beispiel sollte der Bürokratieabbau schleunigst in Angriff genommen werden. Treffen Sie Entscheidungen mit einem gewissen verantwortungsvollen Rückgrat!

Stephan Hellthaler

Riedering

Es ist für mich nicht nachvollziehbar, dass im Frasdorfer Schwimmbad eine derartige Keimbelastung gegeben sein soll, wie in dem Artikel zu lesen war. Ich nutze das Schwimmbad seit Jahren, bin oft sehr früh da und kann nur sagen, dass die Gemeindemitarbeiter täglich die Wasserqualität prüfen und wenn notwendig das Chlor einstreuen. Durch den Zulauf und die Schwimmer wird dieses auf natürliche Weise im Becken verteilt. Auch die Außenanlagen, Kabinen und Toiletten werden täglich akribisch gereinigt. Das hat zwar nichts mit der Wasserqualität zu tun, jedoch wird deutlich, wie ernst und wichtig die Pflege genommen wird und auf die Gesundheit der Besucher geachtet wird. Dass jemand krank geworden ist, habe ich noch nie gehört und das will niemand. Wie schaut es da in anderen Bädern aus? Oder Seen, wenn es mal 14 Tage an die 30 Grad Celsius hat?! Es gibt sicher dringlichere Fälle, als eines der schönsten Schwimmbäder in der Gegend als Problemfall abzustempeln.

Ingeborg Sappl

Rohrdorf

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