Nachruf

von Redaktion

Halfing – Unter überaus großer Anteilnahme der Bevölkerung fand der im Alter von 87 Jahren verstorbene Anton Binder auf dem Halfinger Friedhof seine letzte Ruhestätte.

Das vorausgehende Requiem in der Halfinger Pfarrkirche wurde von Pater Paul sowie dem Kirchenchor und dem Männerchor feierlich gestaltet. Vor dem Altar des Gotteshauses erinnerte die geliebte Bassgeige des Verstorbenen an sein von Musik geprägtes Leben.

Toni, wie er überall genannt wurde, erblickte auf dem kleinen landwirtschaftlichen Anwesen seiner Eltern in Halfing das Licht der Welt. Bereits im Alter von 15 Jahren musste er nach dem frühen Tod seines Vaters gemeinsam mit seiner Mutter die kleine Landwirtschaft betreiben. Nach der Betriebsaufgabe im Jahr 1962 arbeitete er zunächst im Baugewerbe und als Helfer in der Gärtnerei Gruber, ehe er als Fernfahrer bei der Spedition Fischer in Untershofen tätig war. 1979 erfolgte der berufliche Wechsel zur Firma Danzer in Halfing, wo er bis zum Renteneintritt im Jahr 2000 arbeitete und auch im Ruhestand als gute Seele der Firma noch kräftig mithalf. 1980 wurde das elterliche Anwesen abgerissen und an gleicher Stelle durch ein neues Eigenheim ersetzt. 1990 schloss er mit seiner geliebten Frau Christl den Bund fürs Leben. Der Ehe entstammen die Töchter Christina und Anita, vervollständigt wurde das Familienglück vor fünf Jahren mit der Geburt seines Enkels Xaverl.

Toni war in vielfältiger Art und Weise im Halfinger Gemeindeleben aktiv, wofür er 2005 mit der Bürgermedaille ausgezeichnet wurde. Er war von 1984 bis 2002 Gemeinderat, von 1980 bis 1988 Kommandant der Halfinger Feuerwehr und anschließend noch für weitere sechs Jahre deren Vorsitzender. Auch im Pfarrgemeinderat und in der Kirchenverwaltung war er viele Jahre lang engagiert. Daneben waren die Musik und die Natur Tonis große Leidenschaften. Er war seit seiner Jugend Mitglied im Kirchenchor sowie neun Jahre lang Vorsitzender und danach viele weitere Jahre Zweiter Vorsitzender und Schriftführer des Musik- und Gesangvereins. Er war begeisterter Sänger im Männerchor und früher in den legendären Formationen der „kleinen Fünf“, der Halfinger Geigenmusik und der Klarinettenmusik aktiv.

Bis zuletzt wirkte er mit großer Begeisterung bei der Halfinger Hausmusik sowie bei vielen örtlichen Musikveranstaltungen mit. Tonis besonderes Markenzeichen war seine Bassgeige, mit der er oft auf dem Rücken geschnallt mit dem Fahrrad in Halfing unterwegs war. Mehr als 30 Jahre lang war er auch in der Vorstandschaft des Gartenbauvereins aktiv. Gerne war er in den Bergen, vor allem in Südtirol, unterwegs. Legendär ist seine Tätigkeit als „Reiseleiter“ bei Gemeinde- und Vereinsausflügen. Sein Wissen über die Berge und selbst kleinste Dörfer südlich des Brenners sind allen, die in den Genuss seiner Erzählungen und Kommentare kamen, unvergessen.

Nach einem schier nicht überschaubaren Trauerzug von der Kirche zum Friedhof verabschiedeten sich am offenen Grab neben seiner Familie auch zahlreiche Vereine, Wegbegleiter und Musikfreunde. In Dankbarkeit erinnerten mit rührenden und teilweise auch humorvollen Worten Bürgermeisterin Regina Braun, Feuerwehrvorsitzender Manfred Wagner, Sebastian Kleinschwärzer für den Musik- und Gesangsverein, Willi Zielke für den Männerchor, Elisabeth Daxenberger für den Gartenbauverein und Sepp Hofer von den Freien Wählern an das Wirken von Toni. Wie ein roter Faden wurde in den Reden Tonis humorvolle Art, seine Geselligkeit und sein Wirken für die Gemeinschaft betont. Begleitet wurde Tonis letzter Erdenweg von einer Ehrenformation der Feuerwehr mit Fackelträgern, dem Lied „Näher zu Dir, mein Gott“ des Männerchors, den Klängen der Halfinger Blasmusik und den Fahnen von Musik- und Gesangsverein, Feuerwehr, Schützengesellschaft Eintracht und Trachtenverein. böp

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