Söchtenau – Angelika Elsner, Schulamtsdirektorin, brachte es mit dem BR-Werbespruch auf den Punkt: „Des is mei Schui, und da bin i dahoam.“ Nach 40 Jahren Schuldienst, davon zwölf Jahren als Rektorin der Grundschule, wurde Marianne Kelnberger von der Schulfamilie verabschiedet. Gleichzeitig sagte die Schulfamilie auch Ade zu den Viertklässlern, den Gründungsmitgliedern des Fördervereins und der Mittagsbetreuerin Rosemarie Hell.
Wehmut schwang beim Fest in der Söchtenauer Turnhalle mit. Die frohen Lieder aller Schulkinder, die Musikbeiträge einiger Schüler, die humorvollen Einlagen und Tänze der Viertklässler, der Sketch der Lehrer mit den beiden Ratschkathln und die vielen humorvollen Reden bewiesen, dass ein Adieu zwar schwer wiegt, aber dass ein Abschied nicht ein endgültiges Servus ist, sondern auch für ein Wiedersehen steht.
Zahlreiche Ehrengäste wie Bürgermeister Bernhard Summerer, Pater Christoph, Franz Kaspar, Vorvorgänger im Amt des Rektors, Familien und Freunde waren beim Fest dabei und bedankten sich für das Engagement. Rosemarie Hell, die bei der Mittagsbetreuung mit Leib und Seele dabei war, aber auch als Haumeisterin einsprang, wenn nötig, und als Gärtnerin für den Schulgarten und das Insektenhotel wirkte, wird sich nun zur Ruhe setzen.
Mit einem Blumenstrauß wurden auch die vier Gründungsmitglieder des Fördervereins, Sarah Barthold, Birgit Dehnz, Eva Gräter und Lucia Hackl, geehrt. Ihnen habe die Schulfamilie die Mittagsbetreuung, zahlreiche Sachspenden wie die Tischtennisplatte, den Besuch von Gut Immling und des Osterhasen sowie Aktivitäten beim Ferienprogramm zu verdanken. Nachfolger stehen bereit, die außerschulischen Aktivitäten werden also weitergehen, lobte die scheidende Rektorin.
Den Viertklässlern gab Kelnberger mit auf den Weg, auf Stärken zu vertrauen und Schwächen zu akzeptieren. Jedem Viertklässler überreichte sie jeweils eine Papierblume und eine von allen Lehrern unterschriebene Karte. Stellvertretende Rektorin Andrea Schirm zog anschließend Bilanz nach zwölf Jahren Kelnberger: Viele Auszeichnungen für die Grundschule, selbst Corona und ein Jahr ohne Heizung wurden gemeistert, morgens als Erste im Schulhaus und Entscheidungen nur in Absprache. Weitere Danksagungen kamen nicht nur von den einzelnen Klassen, sondern auch von den Schülern der Mittagsbetreuung.
Schulamtsdirektorin Elsner befand, dass mit Kelnberger eine Ära zu Ende gehe. Sie sei immer „geradlinig, voller Idealismus, kompetent, unprätentiös und humorvoll“ gewesen. Auch zeichne sie Menschlichkeit aus. Sie hinterlasse ein wohl bestelltes Haus, die vielen Auszeichnungen für die Grundschule (Umweltschutz, Partnerschule Verbraucherbildung, gute, gesunde Schule und die vielen Sport-Aktivitäten) zeugten davon.
Bürgermeister Bernhard Summerer bedankte sich für die gute Zusammenarbeit. Rektorin Kelnberger verglich er mit einer Mutter und einer Löwin. Er lobte, dass es in der Grundschule nicht nur um Wissensvermittlung gegangen sei, sondern auch darum, für das Leben zu lernen. Dank kam auch vom Busunternehmen, dem Förderverein, dem Elternbeirat sowie dem Obst- und Gartenbauverein.
Gerührt bedankte sich Marianne Kelnberger mit einer Darbietung. Verkleidet als Anglerin vermeldete sie: Fischer und Lehrer haben viel gemeinsam. Man brauche Ruhe, Geduld, Nähe, Kraft, Liebe, auch die Vielfalt (Schüler-Fische) sei vergleichbar, und der Erfolg sei bei beiden Aktivitäten wichtig. Auszeichnungen seien „nur ein äußerer Beweis der Anerkennung all unserer Arbeit“. Wichtiger seien Freude, Glück und Lust am Lehren. Sie freue es, dass so viele der Schulfamilie gekommen seien, um sich von ihr zu verabschieden, und versprach, auch im Ruhestand wieder vorbeizuschauen. elk