Versorgungskabel zu flach verlegt

von Redaktion

Ortsdurchfahrt Nussdorf Bürgermeisterin Susanne Grandauer spricht von „Kuddelmuddel“

Nußdorf – Eine unerwartete Entdeckung machten Bauarbeiter bei der Sanierung der Ortsdurchfahrt in Nußdorf an der Brannenburger Straße. Sie stellten fest, dass die Versorgungskabel für Strom- und Telekommunikationsanbieter (Bayernwerke, Telekom und Vodafone) teilweise nur eine Bodenüberdeckung von 20 Zentimetern haben.

Umfangreiche
Prüfung

„Das ist einfach zu wenig, vorgeschrieben ist das Dreifache“, erklärte Bürgermeisterin Susanne Grandauer in der letzten Gemeinderatssitzung. Nach der VDE-Vorschrift 0100–520 ist für Erdkabel eine Verlegetiefe von 60 Zentimetern vorgeschrieben. Diese Tiefe garantiert, dass die Kabel im frostfreien Bereich liegen und somit vor Rissen und Erschütterungen geschützt sind.

Derzeit wird geprüft, ob und wie die Betreiber die kompletten Kabel erneuern müssen. Dies würde bedeuten, dass die Gehwege über den derzeit geplanten Bauausführungszeitraum hinaus nicht fertiggestellt werden können. Die Bürgermeisterin, die sich vor Ort selbst ein Bild von der Situation gemacht hat, spricht von einem „Kuddelmuddel“ und betont, dass die Gemeinde Nußdorf diesen Zustand nicht tolerieren werde. Es sei nicht festzustellen, welches Kabel von welchem Betreiber wo und in welcher Höhe liegt. Zudem würden die Kabel teils unter öffentlichem, teils unter privatem Grund, mal auf Gehwegen oder auch mal auf der Staatsstraße verlaufen.

Die Gemeinde hat daher die Betreibergesellschaften aufgefordert, sich untereinander abzustimmen und für eine geordnete und den Vorschriften entsprechende Verlegung der Kabel zu sorgen. Problematisch sei, dass sich der Ausbau der Straße dadurch verzögern könnte. Leider reagieren die Betreiber auf mehrfache Anfragen der Gemeinde nur sehr zögerlich. Bereits nach Bekanntgabe der Baumaßnahme teilte die Telekom mit, dass sie keine Veränderung des Leitungssystems vornehmen würde, da die nächsten Eingriffe erst in den kommenden acht bis neun Jahren von ihr geplant seien.

Wie die Kosten
aufteilen?

Kurz darauf signalisierte sie jedoch, dass sie sich vorstellen könnte, die Kabel gemeinsam mit den anderen Betreibern neu zu verlegen, wenn die Kosten dafür gleichmäßig auf die drei Sparten aufgeteilt werden. In diesem Fall könnten Leerrohre in den Boden verlegt werden, um diese bei einem späteren Breitbandausbau nutzen zu können. Die Planung dafür soll in der kommenden Woche vorgelegt werden. Die Vorfinanzierung in Höhe von bis zu 30000 Euro habe zunächst die Gemeinde zu leisten, die sich die Kosten später von den Betreibern zurückholen kann, hieß es. Ein weiteres „Überraschungsei“ könnte die Neubeuerer Straße sein: Dort werden ähnliche Verhältnisse vermutet.

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