Ausflug nach Absurdistan

von Redaktion

Gerhard Polt und die Well-Brüder sorgen für ausverkauftes Festzelt in Hohenaschau

Aschau – „Die Aschauer Kinder bekommen in der Schule einen speziellen Begriff von der Unendlichkeit: Wenn die Umrathshauser Brücke gebaut ist, ist die Unendlichkeit vorbei.“ Die Well-Brüder hatten sich für ihren Besuch in Aschau offenbar gut vorbereitet, bauten sie in ihr Programm einige lokale Spitzen. Sie wiesen auch darauf hin, dass die Arbeiten am Sachranger Hof ein für alle Mal eingestellt seien, weil das Bauwerk in diesem Zustand zum Weltkulturerbe gerechnet werde.

Als indischer Gastpriester

Zusammen mit Gerhard Polt waren die drei Brüder aus dem Biermoos ins Aschauer Festzelt gekommen, und wieder einmal war das Zelt voll besetzt. Etliche Interessenten mussten abgewiesen werden, weil es keine Karten mehr gab. Und dann kam er, der Altmeister des bayerischen Humors. Ob er darüber räsonierte, dass früher alles besser war, ob er sich als indischer Gastpriester interviewen ließ oder ob er das heutige Verhältnis Lehrer und Schüler anprangerte und den fehlenden Heimatkundeunterricht, Gerhard Polt war in jeder Rolle glaubhaft und das Publikum ging mit. Natürlich ließ er ein paar wohlfeile Gags und Klischees nicht aus, wie den Preußen, der sich am Tegernsee eine Trachtenjoppe kauft und dann behauptet er sei wir und wir seien falsch dran mit unserem Verhalten.

Gerhard Polt bewies sich wieder einmal als Meister des verdrehten Wortspiels und des verhinderten Philosophen. „Normal sein ist heute nichts mehr wert?“ Er prangerte an, dass heute jeder, der kein rechtes Studium finden könne, im Fach Psychologie lande, und maulte, keiner müsse studieren, um zu erkennen, was ein Depp sei. Kongenial spielten ihm die drei Well-Brüder Stofferl, Michael und Karl Well zu. Sie gaben ihm die Möglichkeit, immer wieder durchzuschnaufen, und brachten ihren musikalischen Teil.

Es wird wohl kein Instrument zwischen Okarina und Alphorn und zwischen Mandoline und Harfe geben, das die drei nicht beherrschen, dabei auch so ausgefallene wie den Dudelsack und die Drehleier. Sie erzählten von ihrer Herkunft aus Niederbayern, aus dem schönen Ort Hausen-Rohrbach, „das ist ein ähnliches Verhältnis wie zwischen Hohenaschau und Niederaschau“. Mit der Geschichte von Hausen und seinem Jubiläum verbanden sie ihre musikalischen Darbietungen und brachten dabei die Feuerwerksmusik von Händel auf die Bühne des Bierzelts. Die Zuhörer gingen begeistert mit und als schließlich ganz unversehens das Ende der Veranstaltung kam, erklatschten sie sich noch eine Zugabe.

Gründungsfest
geht weiter

Beim Gründungsfest geht es heute, Freitag, weiter mit dem Bier- und Weinfest und morgen, Samstag, mit dem Festheimatabend der Griabinga. Am Sonntag, 4. August, treffen sich um 10 Uhr die besten Plattler des Chiemgaus zum Gaupreisplatteln und am Montag, 5. August, schließt das Fest mit einem Kesselfleischessen zum Tag der Betriebe und Vereine.

Artikel 1 von 11