Große Feier und neues Fahrzeug

von Redaktion

Feuerwehr Raubling begeht ihr 150-jähriges Bestehen – Festzug im Wetterglück

Raubling – Wer rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr, stets nach dem Leitspruch „Gott zur Ehr’, dem Nächsten zur Wehr“ bereit ist, und das seit 150 Jahren, der darf und soll auch einmal gebührend feiern – und sich feiern lassen. Noch nie hatte es in der Geschichte der Feuerwehr Raubling eine so große Feier wie am vergangenen Wochenende zu ihrem 150-jährigen Jubiläum gegeben. An die 1000 Teilnehmer von rund 20 Feuerwehren aus nah und fern, Musikkapellen, Pferdekutschen und Ortsvereine zogen am Sonntag durch den Ort, um der Jubel-Feuerwehr die Ehre zu geben und ihre immensen ehrenamtlichen Einsätze öffentlich zu bekunden. Als „Geschenk“ der Gemeinde Raubling gab es für die Feuerwehr und die Bevölkerung passend zum Jubiläum ein hochmodernes Hilfe-Löschfahrzeug HLF20 im Wert von 608000 Euro.

Höhepunkt
am Festsonntag

Der Höhepunkt der viertägigen Jubiläumsfesttage war zweifellos der Festsonntag, der mit dem Kirchenzug vom Festzelt zum Feldaltar am Ludwigsplatz seinen Anfang nahm. Angeführt von der Musikkapelle Großholzhausen und der Feuerwehr Raubling zog sich ein vierteiliger Festzug durch die Ortschaft. „Der Herrgott hat’s guad gmoant mit uns“, freute sich Feuerwehr-Vorsitzender Paul Vodermaier im Hinblick auf die am Morgen abklingenden Regenfälle.

„Wenn wir auf Menschen in ihren schwersten Stunden treffen, wenn man beim Löschen des Feuers sieht, wie die Existenz in Rauch aufgeht, mit schweren Unfallverletzungen oder gar mit dem Tod konfrontiert ist, dann spüren wir, wenn wir im Inneren Gott bei uns haben, dass wir in diesen schweren Einsätzen nicht allein sind“, so der Pfarrer Martin Geringer in seiner Ansprache. Julia Eberhard war es vorbehalten, das neue Fahnenband zur Segnung auf den Altar zu bringen, ehe es an die Fahne des Patenvereins Feuerwehr Pang geheftet wurde.

Schirmherr Bürgermeister Olaf Kalsperger sprach in seinen Grußworten von einem einmaligen Fest. „150 Jahre einen Verein aufrechtzuerhalten, ist für keinen einfach, aber wenn es um einen Verein geht, der in erster Linie da ist, anderen zu helfen, dazu braucht man viele ehrenamtliche, engagierte und fleißige Hände, das ist natürlich gerade in der heutigen Zeit umso lobenswerter. Über diese lange Zeit die Feuerwehren weiter aus- und aufzubauen, ist eine große Herausforderung. Ohne euch Ehrenamtlichen, ohne Aktive könnten wir Gerätschaften kaufen, was wir wollen und hätten doch keinen Brandschutz. Was würde uns ein Feuerwehrauto helfen, wenn keiner fährt?“, sagte er.

Landrat Otto Lederer freute sich über das wunderschöne Fest. Er könne feststellen, dass sich in den letzten Jahrzehnten weit mehr in der Feuerwehr verändert hat, als in über 100 Jahren davor. „Ganz gleich ob die Fahrzeuge, die Technik und vor allem die Ausbildung, die sich fast professionalisiert hat, das ist unglaublich. Aber am meisten freut es mich, dass sich der Zusammenhalt unglaublich entwickelt hat. Das Miteinander der Feuerwehren mit allen anderen Hilfs- und Rettungsorganisationen ist bei uns im Landkreis einmalig, dafür ein herzliches Vergelt’s Gott“, sagte Lederer. In 150 Jahren habe sich viel geändert, aber nicht die ehrenamtliche Arbeit. „Hoffen wir, dass es so bleibt und der Wahlspruch in Zukunft weiter gilt „Gott zur Ehr’ dem Nächsten zur Wehr“.

Für die Kreisbrandinspektion überbrachte Kreisbrandinspektor Martin Gruber die besten Wünsche und rief die Hochwasserkatastrophe im Juni in Erinnerung, bei der es ausgezeichnete grenzüberschreitende Hilfeleistungen gegeben hätte.

Der anschließende Umzug war optischer Höhepunkt und endete am Festzelt bei geselligem Miteinander, musikalisch begleitet von der Musikkapelle Großholzhausen.

Den kirchlichen Segen erhielt das neue HLF20 vom katholischen Pfarrer Martin Gehringer bereits am Vortag in einer eigenen Feierstunde. „Dieses Fahrzeug ist nicht nur für die Feuerwehr, sondern in erster Linie für die Bevölkerung“, hob der Bürgermeister hervor, ehe Kommandant Michael Margreiter die technischen Daten vortrug.

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