Schonstett – Der Caritas-Komplex in Schonstett ist und bleibt Gesprächsthema. Nach dem Einzäunen des Parks und den damit verbundenen Randalen von Anwohnern gibt es nun erneut Probleme. Denn das dortige Flüchtlingsheim muss geschlossen werden. Grund: Ein massiver Schimmelbefall, der die Statik des Hauses angreift.
Seit 2015 sind in dem Komplex der Caritas in Schonstett, genauer gesagt im Haus C, Flüchtlinge untergebracht, wie Carmen Krippl, stellvertretende Pressesprecherin der Caritas München Freising, erklärt.
Ende August
ist Schluss
„Das Haus C stammt aus den 1930er-Jahren. Es war ursprünglich als Wohnheim für die Mitarbeitenden des damaligen Lungensanatoriums gebaut worden“, erklärt Krippl. „Im Zuge der Teilsanierung des ganzen Komplexes in Schonstett von 2011 bis 2016 stellte sich heraus, dass das Haus C für den Caritasverband nicht mehr als Wohnheim für Menschen mit Beeinträchtigung genutzt werden kann, weil hier die notwendige Barrierefreiheit baulich nicht herzustellen ist. Es wurde deshalb für diese Nutzung stillgelegt.“
Stattdessen wurde ein Mietvertrag mit dem Landratsamt Rosenheim unterzeichnet, seitdem seien hier Geflüchtete untergebracht. Damit ist Ende August aber Schluss. Denn es liegt ein massiver Wasserschaden und Schimmelbefall am Gebäude vor. Gerüchten zufolge soll ein Sofa im Bad gewaschen worden sein, was zu den Problemen geführt hat.
Das kann die Caritas aber so nicht bestätigen. „Diesen Vorfall gab es, allerdings schon 2015/2016. Es entstand damals auch ein Wasserschaden, der jedoch zeitnah vom Landratsamt beseitigt worden ist“, so Krippl. Die jetzigen Wasserschäden seien vor allem „durch undichte Fugen und defekte Böden der Bäder aufgrund von unsachgemäßer Nutzung, beispielsweise durch das Nichtaufwischen von Wasserlachen, verursacht worden.“ Inzwischen liege ein so massiver Schimmelbefall vor, dass ohne sofortige Sanierung Probleme mit der Statik drohen würden. Dies sei das Ergebnis der Begutachtung durch eine seitens der Caritas beauftragte Fachfirma.
Von den Problemen am Gebäude habe die Caritas aber erst vor Kurzem erfahren. „In Sachen Haus C handelte es sich um ein reines Mieter-Vermieter-Verhältnis. Deshalb haben wir von dem Schimmelproblem auch erst vor Kurzem erfahren, als im Zuge einer möglichen Mietvertragsverlängerung beziehungsweise der Miet-Beendigung eine Besichtigung des Gebäudes stattgefunden hat“, so Krippl. Denn der Mietvertrag zwischen Caritas und Landratsamt wäre ohnehin zum 31. August ausgelaufen. „Der Vertrag war von Anfang an mit zeitlicher Beschränkung geschlossen worden, auch weil das Landratsamt nicht wusste, wie lange es das Gebäude zur Unterbringung von Geflüchteten brauchen würde“, so Krippl.
Aufgrund des Schimmelbefalls habe die Caritas ihn aber nochmal vorsorglich gekündigt. Das Landratsamt habe das Ende des Mietverhältnisses bestätigt.
Gemeinsame Begehung
Auf Anfrage bestätigt auch Michael Fischer, Pressesprecher vom Landratsamt Rosenheim, die Auflösung des Mietverhältnisses zum 31. August 2024. „Im April dieses Jahres fand eine Begehung statt. Es wurde geschaut, welchen Sanierungsbedarf es gibt, weil eine weitere Verlängerung des Mietverhältnisses um zwei Jahre im Raum stand“, so Fischer. „Es stellte sich heraus, dass sich die Sanierungskosten nur lohnen, wenn es einen Mietvertrag über zwei Jahre hinaus gibt. Daher wurde entschieden, den Mietvertrag auslaufen zu lassen.“
Die 19 Bewohner würden in anderen dezentralen Unterkünften untergebracht.