Rosenheim/Traunstein/Berchtesgadener Land – Es waren Blitze im Sekundentakt, die am Dienstagabend (13. August) aus den Wolken über der Region herniedergingen. Gegen 19.30 Uhr war der Höhepunkt erreicht: Das Archiv des Blitz-Informationsdiensts von Siemens zeigt, dass vor allem in den Landkreisen Rosenheim und Traunstein fast „flächendeckend“ Blitze einschlugen. Der stärkste Blitz wurde um 19.27 bei Neuwöhr, zwischen Neubeuern und der A8, gemessen: 190 Kiloampere brachte er auf die „Waage“.
Blick auf die
stärksten Blitze
„Wilde Hausrüttler“ nennen sich die stärksten Blitze nach der Skala des Meteorologen Jörg Kachelmann. Sie müssen eine Stärke von mindestens 100 Kiloampere haben.
Bei der schwächeren Stufe handelt es sich nach Kachelmann um „stabile Dröhner“. Zum Vergleich: Beim Gewitter am Montagabend hatte es die Region nur mit Blitzen der zweitstärksten Kategorie zu tun. Am Dienstag schlugen dagegen gleich elf „wilde Hausrüttler“ ein. Wir ordnen sie hier nach Stärke mit Einschlagsort und Uhrzeit.
Im Salzburger Flachgau, Nahe Berndorf, ging um 20.43 Uhr sogar ein Blitz mit 235 Kiloampere nieder. Größere Auswirkungen hatte das Gewitter am Dienstagabend auf den Zugverkehr. Ein Regionalzug blieb bei Mauerkirchen, nahe Bad Endorf, hängen, weil ein Ast die Oberleitung traf. Verletzt wurde niemand. 280 Passagiere wurden evakuiert, die Bahnstrecke war stundenlang gesperrt. Vorübergehend gesperrt war die Autobahn A8, weil zwischen Rosenheim und Rohrdorf zwei Bäume auf die Fahrbahn stürzten. Westlich des Chiemsees, rund um Prien, Frasdorf, Bernau und den Simssee, waren Stromausfälle zu beklagen.
Über 150 Meldungen gingen ein. In München sorgte Starkregen für Überflutung und viele Keller voller Wasser.