Söchtenau – Vor drei Wochen machte eine Nachbarschaft im Ortsteil Untershofen einen Dieb dingfest (wir berichteten). Der 24-jährige dringend tatverdächtige Pole war beim Verlassen eines Hauses an der Hauptstraße beobachtet und nach der Jagd durch einige Gärten festgehalten worden.
Die Polizei musste ihn nur noch einsammeln. Der Mann, der keinen festen Wohnsitz in Deutschland hat, sitzt seitdem in Untersuchungshaft.
Die Kriminalpolizei bittet nun erneut um Zeugenhinweise aus der Bevölkerung. Denn schon von Anfang an gab es Indizien, dass der junge Pole möglicherweise Mittäter hatte, sagt Stefan Sonntag, Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd. Einige Nachbarn berichteten, dass sie kurz vor der verhinderten Flucht des 24-Jährigen einen Passanten in einer Fremdsprache hatten telefonieren hören.
Nicht so ungewöhnlich, denn wenige hundert Meter von der Untershofener Ortsmitte ist einer der diversen Campingplätze rund um den Simssee. Allerdings auch möglich, dass es sich bei dem Telefonierer um einen Komplizen des ertappten Polen handelt. Deswegen sucht die Polizei Zeugen, erklärt Stefan Sonntag, die Personen im Ort gesehen haben, die dort nicht hingehören, die auffielen. Oder Autos mit ausländischen Kennzeichen, die irgendwo standen, wo sie nicht stehen sollten.
Beamte des Kriminalkommissariats 2 der Kriminalpolizei Rosenheim führten in den vergangenen Wochen umfangreiche Ermittlungen, insbesondere Anwohnerbefragungen, Vernehmungen sowie die Suche und Auswertung von Spuren durch. Jetzt wären weitere Zeugenaussagen recht. Nach drei Wochen sei zwar die Wahrscheinlichkeit eher gering, dass sich weitere Zeugen melden, räumt Stefan Sonntag ein, aber schließlich sei Urlaubszeit. „Möglicherweise ist die Erinnerung nicht mehr perfekt, aber wir wollen nichts unversucht lassen“, sagt Sonntag.
Wer in Untershofen also etwas beobachtet hat, das der Polizei bei der Aufklärung der Tat und beim Finden von möglichen Mittätern helfen kann, kann sich unter Telefon 08031/2000 bei der Rosenheimer Polizei melden. Ober bei jeder anderen Polizeidienststelle.
Sylvia Hampel