Raubling/Neapel – Eine Woche ist es nun her, dass der 31-jährige Tobias A. in Süditalien festgenommen wurde. Gegen den Großholzhausener bestand zu diesem Zeitpunkt bereits ein Haftbefehl. Er steht unter dringendem Tatverdacht, seinen Vater Hans A. (60) umgebracht zu haben. Nachdem dieser vermisst wurde, ging die Polizei aufgrund von Spuren und Zeugenaussagen schnell von einem Gewaltverbrechen aus. Das Amtsgericht Rosenheim stellte auf Antrag der Staatsanwaltschaft Traunstein einen europaweiten Haftbefehl aus. Nachdem Tobias A. nahe Neapel bei einem versuchten Einbruch erwischt wurde, entdeckten italienische Polizisten in seinem Škoda die Leiche des Vaters im Kofferraum. Seitdem sitzt Tobias A. in U-Haft.
„Kollegen sind schon auf dem Weg nach Italien“, sagt Stefan Sonntag, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd auf OVB-Anfrage am Dienstag. Man werde sich mit den italienischen Beamten austauschen. Auch der Obduktion von Hans A. werden die Rosenheimer Polizisten beiwohnen. Ob und wann Tobias A. nach Deutschland überstellt werden könnte, sei laut Sonntag Sache der Staatsanwaltschaft.
Staatsanwaltschaft rechnet mit Auslieferung
Bei der zuständigen Staatsanwaltschaft Traunstein rechnet man damit, dass Tobias A. überstellt wird. Staatsanwalt Dirk Dombrowski von der Zweigstelle Rosenheim sagt auf OVB-Anfrage. „Im vorliegenden Fall ist davon auszugehen, dass die italienischen Behörden einer Überstellung zustimmen werden.“ Wann Tobias A. ausgeliefert wird, sei aber offen. „Dies ist von Staat zu Staat verschieden und hängt vom Verhalten des Beschuldigten ab. Stimmt dieser einer vereinfachten Auslieferung zu, verkürzt sich das Verfahren erheblich“, erklärt der Staatsanwalt. Die Regel sei allerdings eine Überstellung innerhalb weniger Wochen, sagt der Staatsanwalt. Patricia Huber