Sauna oder Whirlpool?

von Redaktion

„Platzwart des Jahres“: Wie Andreas Schütz Großkaros Fußballer zu Geldsegen verhilft

Großkarolinenfeld – Dass der Fußballplatz in Großkarolinenfeld gut gepflegt ist, hört man von anderen Vereinen immer wieder. Ein größeres Lob könnte es für Platzwart Andreas Schütz kaum geben. Jetzt hat er dazu noch einen Titel erhalten: Bayerns „Platzwart des Jahres“. Wie es dazu kam und was er mit dem Preisgeld vor hat.

Rasen mähen, Linien ziehen, Ordnung halten: Damit auf dem Fußballplatz in Großkarolinenfeld alles rund läuft, muss einiges getan werden. Dafür sorgt in der Regel der Platzwart – so auch beim TuS. Dort gibt es sogar sechs und einem wurde jetzt eine besondere Ehre zuteil. Denn Andreas Schütz wurde zu Bayerns „Platzwart des Jahres“ gewählt.

Verein rührt kräftig
die Werbetrommel

Nominiert wurde Schütz von einem seiner fünf Platzwart-Kollegen. „Da wurde ich ganz böse erwischt“, sagt er und lacht. „Ich konnte mich gar nicht gegen die Nominierung wehren.“ Per Whatsapp-Gruppe wurde entschieden, welcher der sechs Männer ins Rennen geschickt wird. Letztlich fiel die Wahl auf ihn – und da er zum Zeitpunkt der Entscheidung geschlafen hat, hatte er kein Mitspracherecht mehr. Jetzt freut er sich allerdings über den Titel.

Was ihn zum „Platzwart des Jahres“ macht? „Na ja, die Stimmen geben mir recht“, sagt der 28-Jährige. Denn die Entscheidung lief über ein Online-Abstimmungsverfahren. Und sein Verein hat dafür ordentlich die Werbetrommel gerührt. Per Whatsapp und in den sozialen Medien wurde fleißig zum Abstimmen aufgerufen. Sogar Flyer mit QR-Codes wurden verteilt.

Schütz ist stolz auf die Arbeit, die das Platzwart-Team in Karo leistet. „Wir als Team haben uns das verdient“, sagt er. „Wir haben schon sehr viele Komplimente von anderen Vereinen gekriegt, dass wir wirklich einen der besten Hauptplätze im Landkreis haben.“

Dass sich in Großkarolinenfeld sechs Männer um den Fußballplatz kümmern, ist mehr „aus der Not heraus geboren“, wie Schütz sagt. Denn wie in nahezu jedem Verein in der Umgebung „gibt es zu wenige Leute, die etwas tun”. Jetzt kümmern sich Schütz und seine Teamkollegen seit vier Jahren darum, dass der Rasen gemäht ist, die Linien gezogen sind, Material vorhanden ist und die Maschinen gewartet werden. „Wir haben uns dadurch auch alle ein bisschen zu Hobby-Technikern entwickelt“, sagt er. Aber nicht nur für die Ordnung auf dem Fußballfeld ist der Platzwart zuständig. Auch drumherum soll es schließlich ordentlich aussehen. Bänke abschleifen, Gräser abmähen und Hecke schneiden gehört also genauso zu den Aufgaben des Platzwartes. Damit ist nicht nur Arbeits-, sondern auch Zeitaufwand verbunden. Pro Woche investiert jeder der sechs Platzwarte mindestens fünf Stunden, schätzt Schütz.

Diese Mühe wurde jetzt nicht nur mit dem Titel „Platzwart des Jahres“ belohnt. Denn die Baumarktkette Toom, die den Gewinner ausgezeichnet hat, belohnt auch noch mit einer Finanzspritze. So erhält Schütz selbst einen 500-Euro-Gutschein. Und der TuS bekommt sogar einen Gutschein in Höhe von 5000 Euro. Was mit dem Geld geplant ist?

Titel bringt dem TuS
immerhin 5000 Euro

Den persönlichen Gewinn setzt Schütz für den eigenen Haus-Umbau ein. Im Verein ist man sich dagegen noch nicht ganz einig, was mit dem Geld gekauft werden soll. „Es gibt gerade die wildesten Ideen“, erzählt Schütz. „Vom Saunahäuschen bis zu einem Whirlpool ist alles dabei.“ Gut gebrauchen können die Großkarolinenfelder Fußballer das Geld auf jeden Fall. Denn aufgrund des Wetters sind in diesem Jahr zwei größere Veranstaltungen ausgefallen.

Ob es nun ein Saunahäuschen oder doch neues Werkzeug gibt, wird sich zeigen. Schütz ist sich allerdings sicher: „Eine Sauna hat sonst keiner. Das wär schon was.“ Vielleicht auch, um neue Spieler oder Platzwart-Helfer anzulocken.

Artikel 1 von 11