Franziska Preuß passierte die Ziellinie als drittschnellste Läuferin bei den Damen.
Flintsbach – Während andernorts Bergläufe mit Tradition leise aus den Wettkampfkalendern verschwinden, hält der ASV Flintsbach in dieser Sportart standhaft die Fahne hoch: Bereits zum 40. Mal veranstaltete der Verein im Inntal heuer seinen Astenlauf.
Welch großer Beliebtheit sich diese Traditionsveranstaltung erfreut, zeigte nicht nur das erneut starke Teilnehmerfeld mit über 140 Läuferinnen und Läufern, sondern dieses Mal auch ein prominenter Name, den man sonst hauptsächlich aus dem Wintersport kennt: Die erfolgreiche deutsche Biathletin Franziska Preuß ging dort – ebenso wie ihr Vater Georg – für den SC Haag an den Start.
„Eine große
Freude und Ehre“
„Für uns ist das eine große Freude und auch eine Ehre“, betonten ASV-Leichtathletik-Abteilungsleiter Georg Lagler und Andreas Lagler von der Fußballabteilung nach dem Zieleinlauf auf der Hohen Asten.
Ein weiterer besonderer Umstand in diesem „Jubiläums“-Jahr war die geänderte Streckenführung: Aufgrund der Schäden, die das Unwetter Anfang Juni verursacht hatte, konnte der untere Teil nicht wie gewohnt genutzt werden. Doch die Route über den Philosophenweg und den „Wagner am Berg“ bot nicht nur eine interessante Alternative: Sie war fast genauso lang wie die 6,5 Kilometer-Originalstrecke. Georg Lagler hatte sie in mehreren Stunden Arbeit so hergerichtet, dass sie gut benutzbar war, den Bewuchs zurückgeschnitten, Äste und Steine von den Wegen entfernt und zusammen mit Hubert Wons und Toni Huber den Seitengraben des Maigrabens wieder passierbar gemacht. Eine Arbeit, die sich lohnte: Die Läufer zeigten sich durch die Bank angetan von diesem Routenabschnitt.
Dem Leiter der ASV-Leichtathletikabteilung, selbst seit Jahrzehnten passionierter Bergläufer, liegen sein Sport und die Veranstaltung in seinem Heimatort, deren Organisation er vor gut 15 Jahren von Friedel Läufer übernommen hat, sehr am Herzen. „Mir ist es vor allem ein Anliegen, dass wir darüber die Jugend zum Sport bringen können“, sagt er gegenüber dem OVB.
Dazu hatte der ASV vor einigen Jahren auch den Versuch eines vorgeschalteten Kinderlaufs von der Kufsteiner Straße, Höhe Feuerwehrhaus, bis zur Burgruine Falkenstein (circa 80 Höhenmeter) gestartet. Warum es diesen nicht mehr gibt? „Das hat in erster Linie organisatorische Gründe“, erklärt Lagler. Zwar seien die Kinder im Anschluss im Sportheim betreut worden, doch die Zeitspanne, bis Eltern, die selbst am Astenlauf teilnahmen, zurück waren, sei einfach zu lang gewesen. Und in der Termindichte einen passenden Tag für einen Extra-Kinderlauf zu finden, sei enorm schwierig.
Für die Erwachsenen bleibt das Event Astenlauf aber weiter attraktiv, was dem ASV zufolge auch an dem stimmigen Konzept mit den „überschaubaren Ausmaßen“ (Distanz über 6,5 Kilometer, rund circa 630 Höhenmeter), dem Ziel an der Hohen Asten, die immer ein lohnendes Ziel sei, sowie den nach wie vor hochwertigen Preisen regionaler Sponsoren liegen dürfte.
Auch die Familie
war mit dabei
In der lockeren Stimmung am Berggasthof der Familie Astl fühlten sich auch Franzi Preuß, die als Drittplatzierte bei den Damen das Ziel passierte, und ihr Vater Georg, der in seiner Klasse siegte, wohl. Empfangen wurden sie vom Applaus nicht nur der zahlreichen Zuschauer, sondern auch von weiteren Familienmitgliedern, die eigens mit nach Flintsbach gekommen waren.
Für einen reibungslosen Ablauf und die Sicherheit sorgten wie immer die Feuerwehr Flintsbach und die Bergwacht Brannenburg. re