Brannenburg – Sie treiben auch im Landkreis Rosenheim schon ihr Unwesen: Telefonbetrüger, die sich als Mitarbeiter des Medizinischen Dienstes (MD) ausgeben, und bei Senioren sensible, persönliche Daten abschöpfen wollen. Erst kürzlich hatte der MD Bayern vor der neuen Betrugsmasche gewarnt. Kaum stand der Beitrag in den OVB-Heimatzeitungen, meldeten sich zwei Betroffene – darunter Maria E. (Name von der Redaktion geändert) aus Brannenburg. „Die Anruferin wollte mich zu meiner Pflegebedürftigkeit beraten. Da habe ich sofort aufgelegt“, schildert die 76-Jährige. Sie ist bei Telefonanrufern mit unbekannten Nummern grundsätzlich vorsichtig. Zudem hat sie keinen Pflegegrad. Doch Maria E. ging sogar noch einen Schritt weiter. Sie informierte die Polizei. „Die Dame hat richtig reagiert, den Anruf beendet, noch bevor der mögliche Täter zu einer Straftat ansetzen konnte“, erklärt ein Sprecher der Polizeiinspektion Brannenburg. So sei nichts passiert, weshalb kein Grund für eine Anzeige bestehe. Trotzdem sei es in jedem Fall richtig, die Polizei zu informieren, damit die Beamten wissen, was passiert ist und welche Art von Telefonbetrugsversuchen im Umlauf sind.
Ein 90-jähriger Mann aus Bad Feilnbach wurde ebenfalls angerufen. Auch er informierte die OVB-Heimatzeitungen. Ihm sollte dabei geholfen werden, einen höheren als den Pflegegrad 1 zu erhalten. „Dabei habe ich schon die 3“, erzählt er. Auch er hat richtig gehandelt und sofort aufgelegt. Wie der MD Bayern betont, werden alle Begutachtertermine – auch die telefonischen – immer schriftlich angekündigt. In einem Brief informiert der MD über Termin, Uhrzeit und den Namen des Pflegegutachters. Auch die Mitarbeiter des Pflegestützpunktes für die Stadt und den Landkreis Rosenheim rufen nicht unangekündigt an. „Wenn sich pflegebedürftige Menschen oder ihre Angehörigen an uns wenden, rufen wir zurück oder machen einen persönlichen Termin aus“, so eine Sprecherin.