Ein Tag voller Traditionen und Genuss

von Redaktion

Aschauer Markt lockt mit vielfältigem Angebot zum Ausflug für die ganze Familie

Aschau Die Straßen auf dem Aschauer Markt waren gut gefüllt. Heiß ging es her am vergangenen Sonntag im Priental, an dem wundersamen Ort aus Zeltleinen und Sperrholz, aus Wohnanhängern und Sitzgarnituren.

Jedes Jahr, am ersten Sonntag im September, gibt es zwischen der Aschauer Hauptstraße, dem Kirchenbergerl und dem Schützenhaus alles, was ein Kinderherz begehrt. Von feinen silbernen Ringen, entsprechenden Ketten und Armbändern für die kleinen Mädchen bis zu einem umfassenden Angebot an aktuellen Bulldogs und landwirtschaftlichen Maschinen als voll funktionsfähige Modelle für die Buben. Dazu kann man Karussell fahren oder gebrannte Mandeln, Zuckerwatte, Magenbrot und türkischen Honig naschen. Es locken Spezialitäten des Metzgers, das Gselchte und die Würste, das gute Bauernbrot aus Niederbayern, der Bergkäse von der Alm oder die überreich belegte Fischsemmel.

Seit 469 Jahren
immer aktuell

Die Erwachsenen treffen auf den Budenstraßen Bekannte und Verwandte zu einem ausgiebigen Ratsch. Auf dem Aschauer Markt muss man niemanden suchen, alles ist überschaubar. Hier finden sich alle Jahre viel Bekannte an derselben Stelle wieder ein. So kommen die Besucher nur langsam von Hauseck zu Hauseck voran. An den Ständen gibt es allerlei zu kaufen, von Wundermitteln für die Autopflege über diverse Mittel zum Fensterputzen bis hin zu Nützlichem fürs Gemüsehobeln; Obst kann man gleich kiloweise direkt vom Lastwagen kaufen und handfeste, strapazierfähige Bekleidung für den alltäglichen Gebrauch ist auch zu bekommen. Und zum Schluss treffen sich fast alle im Bierzelt bei einer „gscheiden Brotzeit“ wieder.

Seit 469 Jahren gibt es den Aschauer Markt, seit seinem Bestehen hat er nichts an Aktualität eingebüßt. Früher kauften die Prientaler, die Aschauer, Sachranger, Frasdorfer, Umrathshauser und Wildenwarter alles, was sie für den bevorstehenden Winter brauchten. Heute bringen 150 Standlleute weit mehr als nur Winterfestes unter die Leute. Ein Bummel mit der ganzen Familie über die fast einen Kilometer lange, von Ständen gesäumte Straße des Aschauer Marktes ist bei vielen aus der Region fest im Jahreskalender eingeplant. Der Aschauer Markt stellt eine wichtige Zeitmarke in der Region dar: Mit ihm endet der Sommer und damit auch die Badesaison. Es beginnt unwiderruflich der Herbst und die Wanderzeit. Wenn um 17 Uhr die Marktstände schließen, die Buden abgebaut werden und die Standlleute zum nächsten Markt weiterziehen, bleibt den Aschauern, den Sachrangern und Frasdorfern und allen anderen die Gewissheit, dass sie alle im kommenden Jahr am ersten Septembersonntag wieder da sein werden, so wie es seit 469 Jahren in Aschau der Brauch ist.

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