Rott –Nur 32 Prozent der Einwohner von Rott zeigten sich bei der Bürgerumfrage im vergangenen Jahr zufrieden mit dem Wohnungsangebot in der Gemeinde.
Mit den OVB-Heimatzeitungen sprach Bürgermeister Daniel Wendrock (parteifrei) über die Situation.
Fehlen in Rott Wohnungen? Gibt es eine Wohnungsnot? Woher kommt die Unzufriedenheit?
Die Unzufriedenheit resultiert sicherlich aus mangelndem Angebot. Sowohl im Miet- als auch im Eigentumsbereich.
Das Wenige, das es am freien Markt gibt ist – wie überall in unserer Region – schlicht zu teuer. Neubaumieten von 14 Euro pro Quadratmeter aufwärts und Grundstückspreise weit jenseits der 500 Euro pro Quadratmeter, wer kann sich das als Normalverdiener noch leisten? Von den hohen Baukosten ganz zu schweigen. So gesehen, haben wir in Rott tatsächlich „Wohnungsnot“.
Braucht es mehr sozialen Wohnungsraum? Reicht das Angebot in dem Seniorenwohnheim am Kaisergarten?
Speziell altersgerechter, bezahlbarer Wohnraum tut dringend not. Das sogenannte „Seniorenwohnen“ am Kaisergarten kann längst nicht mehr alle Bedarfe decken.
Dort sind die Mietpreise zwar moderat und das Wohnen barrierefrei, aber das Angebot deckt bei weitem nicht den Bedarf. Die Wartelisten sind lang. Zu lang.
Und auch junge Familien suchen nach bezahlbarem Wohnraum. Deswegen hat die Gemeinde in ihrem Rahmenkonzept für Meiling schon die Idee eines Mehrgenerationenwohnens entwickelt.
Die Gemeinde weist immer wieder Bauland für Einheimische aus. Jüngst wurde das Projekt „Rotter Feld“ neu vorangetrieben. Ist der Bedarf für Bauland für das Einheimischen-Modell groß?
Ich würde ihn als groß bis sehr groß einschätzen. Tatsächlich fordert das Europarecht aber deutliche Zugangsbeschränkungen zu Grundstücken im Einheimischenmodell.
Das heißt: Nicht jeder, der sich hier möglicherweise für antragsberechtigt hält, wird dieses aufgrund der gesetzlich vorgegebenen sozialen Zugangsbedingungen (Einkommens- und Vermögensobergrenzen) auch sein. Interview: Richard Helm