Prutting/Vogtareuth/Großkarolinenfeld/Samerberg/Schechen – Der Wiesn-Express ist tot, es lebe der Wiesn-Express: Die Firma Marx hat ihre Herbstfestlinie über Prutting nach Prien eingestellt, Huber Busreisen aus Wasserburg übernimmt. Das teilte die Pruttinger Verwaltung jetzt mit.
Zwar fährt tatsächlich der letzte Linienbus montags bis freitags um 19.15 Uhr, samstags schon um 18.15 Uhr ab Rosenheim Bahnhof. Aber: Um 23.30 Uhr startet die „Herbstfestlinie 3“ am Busbahnhof in der Stadtmitte, fährt über Prutting, Söchtenau, Halfing und Höslwang nach Amerang.
Nur an drei Tagen
nach Vogtareuth
Am Eröffnungsabend des Herbstfestes waren natürlich auch Kommunalpolitiker der umliegenden Gemeinden auf der Loretowiese unterwegs. Gleich ob aus dem Osten oder dem Westen der Stadt, einige wussten nicht, dass in ihre Orte Herbstfest-Sonderfahrten angeboten werden. Oder gingen davon aus, dass diese aus verschiedenen Gründen heuer nicht stattfinden, verriet einer der Herren – der nicht genannt werden will. Dass der RVO fünf Herbstfestlinien eingerichtet hat, scheint eher zurückhaltend publik gemacht worden zu sein.
Aber: Sie fahren. Nicht immer und nicht überall hin, aber um 23.15 und 23.30 Uhr setzen sich am Busbahnhof in der Stadtmitte diverse Busse ins Umland in Bewegung. Lediglich an drei Tagen, Mittwoch bis Freitag, fährt die Herbstfestlinie 1 nach Norden. Um 23.15 Uhr geht es los Richtung Zaisering, Vogtareuth und Griesstätt. Samstags bis dienstags müssen sich die Herbstfestfreunde entlang der Staatsstraße 2359 eine andere Heimfahrgelegenheit suchen.
Einen Tag länger, Mittwoch bis Samstag, fährt die Herbstfestlinie 4 über Lauterbach, Höhenmoos und Achenmühle nach Törwang und Roßholzen am Samerberg. Abfahrt ist um 23.30 Uhr – sechs Stunden, nachdem der Bus in umgedrehter Richtung in die Stadt gefahren ist.
Alle anderen Buslinien fahren montags bis samstags. Um 23.15 Uhr geht es nach Neubeuern und Nußdorf – ohne Halt in Raubling – und um 23.30 Uhr wie schon erwähnt nach Prutting und weiter nach Söchtenau, Halfing, Höslwang nach Amerang. Ein paar Meter weiter, an der Heilig-Geist-Straße, fährt zur gleichen Zeit der Brüchmann-Bus Richtung Schechen und Rott über Pfaffenhofen, Mühlstätt und Hochstätt. Fünf Minuten zuvor startet ab Busbahnhof Stadtmitte ein Hörterer-Bus nach Bad Endorf, Hartmannsberg, Natzing und Eggstätt.
Am besten bedient per Bus wird wohl Großkarolinenfeld inklusive Tattenhausen. Denn da fahren montags bis samstags gleich zwei Busse, um 22 und um 23.15 Uhr ab Stadtmitte und fünf Minuten später an der Bushaltestelle Ebersberger Straße beim Karolinen-Gymnasium. Freitags und samstags gibt es um 1 Uhr auch noch eine Rückfahrt der Herbstfestlinie 2. Ergänzt wird diese durch den Prechtl-Herbstfestexpress, der aus Richtung Tuntenhausen kommend auf dem Weg in die Stadt Tattenhausen, Thonbichl, Jarezöd und weitere Ortsteile anbindet. Und diese natürlich auch auf dem Rückweg um 23 Uhr ab Stadtmitte anfährt. Und es gibt einen Mittagessenexpress sonntags. Der startet um 10.30 Uhr in Tattenhausen, ist um 10.43 Uhr am Großkarolinenfelder Bahnhof und um 11 Uhr in der Rosenheimer Stadtmitte. Drei Stunden später geht es ab dem Busbahnhof an der Stollstraße wieder retour.
Mit dem Bus heim
nach Eggstätt
Sieben Tage die Woche kommen mit öffentlichen Verkehrsmitteln sonst nur Herbstfestbesucher zur Wiesn und nach Hause, die an einer Bahnstrecke wohnen. Sei es im Inntal von Kiefersfelden bis Wasserburg und Mühldorf oder über Bad Endorf und Prien ans Südufer des Chiemsees oder über Großkarolinenfeld und Tuntenhausen Richtung München oder über Kolbermoor ins Mangfalltal. Und das zum Teil länger als üblich. So fährt beispielsweise der Regionalzug nach Wasserburg über Schechen, Rott und Ramerberg freitags und samstags zusätzlich um 0.34 Uhr ab Rosenheim.
Wer sich allerdings ins wilde „After-Wiesn-Partyleben“ werfen will, dem bleibt vermutlich nur ein nüchterner Kumpel, eine Taxifahrt oder der erste Bus/Zug am nächsten Morgen.