Oberaudorf/Bayrischzell – Schon wieder ein schlimmer Unfall am Sudelfeld. Ein junger Motorradfahrer legte sich – wie berichtet – am Samstagabend, 7. September, auf der Passstraße zwischen Bayrischzell und Oberaudorf zu schnell in eine Rechtskurve. Dadurch trieb es den 22-jährigen Münchner nach außen auf die linke Spur, wo er die Kontrolle über seine Maschine verlor und auf dem Asphalt aufschlug.
Großeinsatz auf
Passstraße
Was folgte, war ein Großeinsatz von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst. „Wir haben den Bereich abgesperrt, damit der Rettungshubschrauber landen und den Verletzten ins Krankenhaus bringen konnte“, berichtet ein Sprecher der Polizeiinspektion Brannenburg auf OVB-Nachfrage. Demnach war der Sudelfeldpass zwischen 18.30 und 22.30 Uhr komplett gesperrt.
„Das hat sich schon ganz schön gezogen“, meint auch ein Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Niederaudorf. Glücklicherweise sei der große Andrang auf der Passstraße bereits vorbei gewesen. „Da waren nur noch wenige unterwegs. Dementsprechend ist es zu keinem großen Rückstau gekommen.“
Zudem sei eine Sperre am Sudelfeld für viele Fahrer aus dem Rosenheimer Landkreis keine große Überraschung mehr. „Die meisten kennen das und fahren dann über Bad Feilnbach und Hundham oder über Kufstein nach Bayrischzell“, heißt es vonseiten der Feuerwehr. Wie und wo genau der Münchner aufgeprallt ist und welche Verletzungen er genau hat, sei derzeit noch unklar. „Zur Untersuchung des genauen Unfallhergangs war ein Gutachter vor Ort“, sagte der Polizeisprecher. Mit ersten Ergebnissen werde aber erst in einigen Wochen gerechnet. Fest stehe, dass der Zustand des 22-Jährigen nach wie vor kritisch ist. „Er befindet sich noch auf der Intensivstation“, bestätigt die Brannenburger Polizei. Andere Verkehrsteilnehmer wurden nicht verletzt. Ein weiterer Biker kam dem Gestürzten zwar entgegen, konnte laut Polizei jedoch rechtzeitig ausweichen.
Eine zusätzliche Tragik bekommt der Unfall dadurch, dass der 22-Jährige nur wenige Stunden vorher am Sudelfeld geblitzt worden war. „Er ist am Samstagmittag (7. September) mit über 100 km/h angehalten und verwarnt worden“, sagt der Brannenburger Polizeisprecher. Allerdings sind dort nur 60 Kilometer pro Stunde erlaubt. Laut Bußgeldkatalog hätte der Biker somit, neben 350 Euro Strafe und zwei Punkten, seinen Führerschein sogar abgeben müssen. „Die Abwicklung läuft allerdings über die zentrale Bußgeldstelle“, erklärt der Sprecher der Brannenburger Polizei.
Nicht direkt
zu stoppen
Das bedeutet, dass der Münchner erst nach dem Erhalt des Bescheids seinen Führerschein abgeben muss. „Als Ersttäter kann er sogar innerhalb von vier Monaten selbst entscheiden, wann er das tut“, heißt es vonseiten der Polizei.
Dementsprechend konnten die Beamten ihn nicht direkt an der Weiterfahrt hindern und es kam wenig später an nahezu derselben Stelle zu dem schweren Unfall.