Griesstätt – Die Pfarrei Griesstätt feiert in der ehemaligen Klosterkirche in Altenhohenau am Sonntag, 22. September, mit einem Festgottesdienst das Columba- fest und gleichzeitig das Jubiläum der Barockausstattung der ehemaligen Klosterkirche Sankt Peter und Paul nach 250 Jahren.
Beginn der Festmesse, die vom Altenhohenauer Lobpreischor begleitet wird, ist um 10.15 Uhr. Anschließend wird zum Mittagessen eingeladen. Torten und Kuchen werden zum Kaffee angeboten. Bei einer Kirchenführung wird Pfarrer Bruno Bibinger auf die Geschichte der ehemaligen Klosterkirche der Dominikanerinnenschwestern und auf die Kunstwerke in der Kirche eingehen. Zur musikalischen Stunde wird um 15 Uhr in die Klosterkirche eingeladen. Abgeschlossen wird der Festtag mit einer eucharistischen Andacht, Vesper und Segen gegen 16 Uhr, ebenfalls in der Klosterkirche.
Nicht nur beim Gottesdienst beim Columbafest wird zur Gottseligen Schwester Columba Weigl gebetet. Viele Gläubige finden das ganze Jahr über den Weg nach Altenhohenau, wo Schwester Columba wirkte und durch ihr Gebet vielen geholfen hat. Auch heute noch verehren viele Schwester Maria Columba und bitten sie um Hilfe zu ihren Anliegen.
Geboren wurde Columba am 8. März 1713 in München. Noch am selben Tag wurde sie auf den Namen Elisabeth Franziska getauft. Im März 1714 verstarb ihre Mutter. Beim Vater, der sie aufzog, zeigte sie schon seit frühester Kindheit eine besondere Neigung zum Gebet und allem Guten und sie hatte Mitleid mit den Armen. Als 17-Jährige trat sie zwei Jahre nach dem Tod ihres Vaters in das Dominikanerinnenkloster in Altenhohenau ein. Am 27. August des gleichen Jahres war ihre Einkleidung als Chorschwester, dabei erhielt sie den Namen „Columba“.
Die erste Arme-Seelen-Erscheinung hatte sie im Mai 1731. Wie in verschiedenen Veröffentlichungen berichtet wird, hat die junge Ordensfrau in der Nacht vom 18. auf den 19. August 1731 die Wundmale Christi erhalten. Acht Tage später durfte sie die ewige Profess ablegen. Wie auch berichtet wird, hatte es Schwester Columba nicht leicht im Kloster, da sie von einigen Schwestern angefeindet wurde. Von diesen wurden oft Anschuldigungen gegen Columba bei den Visitationen vorgebracht. Sie wurde auch bis in ihr hohes Alter wie ein Aschenbrödel im Kloster behandelt.
Mit unendlicher Geduld ertrug sie alle Zurücksetzungen und war allen Mitschwestern gegenüber stets hilfsbereit und liebevoll. Bei der Wahl am 13. Juni 1774 wurde sie mit 15 von 26 Stimmen zur neuen Priorin auf drei Jahre gewählt. Zwei Jahre vor ihrem Tod am 31. August 1783 konnte Schwester M. Columba ihr Professjubiläum feiern.
Das Jahr 1774 ist auch für die ehemalige Klosterkirche von großer Bedeutung, da in den Jahren zuvor die Umgestaltung in eine neue Kunstepoche erfolgte, die vermutlich im Jahr 1774 abgeschlossen wurde. Die Jahreszahl 1774 weist in der ehemaligen Klosterkirche auf Johann Caspar Hepp hin, einen churfürstlichen Kammerdiener aus München, der zusammen mit seiner Gattin sehr viel für die Ausstattung der Klosterkirche getan hat.
Zu sehen sind die Jahreszahlen auf einer Solnhofer Platte über dem Aufgang zur Kanzel sowie am Bogen zum Altarraum. Der Hochaltar in der ehemaligen Klosterkirche wurde im November 2023 und vom März bis Mitte Juni 2024 restauriert. Die Arbeiten wurden von der Münchener Restauratorin Barbara Staudacher im Auftrag der Bauer`schen Barockstiftung durchgeführt. ala