Kiefersfelden – Kein entspanntes Wochenende für die Feuerwehr Kiefersfelden, denn aufgrund des andauernden Starkregens dröhnten schon am Samstag frühmorgens um 8.12 Uhr erstmals die Alarmsirenen. Der Einsatz führte in den Sonnenweg, wo mit Sandsäcken eine Barriere vor einem Wohnhaus errichtet wurde, das vom Hochwasser bedroht war. Zugleich wurden Sickerschächte freigelegt, damit das Regenwasser gesichert ablaufen konnte. Mit drei Einsatzfahrzeugen und 15 engagierten Blauröcken konnte Schlimmeres verhindert werden.
Bedrohlicher
Sturzbach
Doch die Ruhe hielt nur kurz, denn unmittelbar danach schrillten bereits wieder alle Alarmglocken. Diesmal in der Schöffauer Straße, wo auf dem steilen Hang zum Nußlberg-Aufgang sich der bis dahin eher betulich dahinfließende Wasserfall in einen bedrohlichen Sturzbach verwandelt hatte und bereits die unmittelbar vorbeiführende Straße mit einem „Geschiebe-Abgang“, so die Fachterminologie, unpassierbar gemacht hatte.
Zugleich drohte das Hochwasser auf die naheliegenden Wohnhäuser mit Ferienwohnungen überzugreifen. Die Feuerwehr sicherte zunächst die bedrohten Häuser mit der Aufstellung einer Boxwall, um das gefährlich nahekommende Wasser umzuleiten. Mit dieser relativ neuen Methode, die ein Sandsacksystem ersetzt, war es möglich, die bewohnten Häuser schnell und effektiv zu schützen, da bauliche Maßnahmen nicht sofort umsetzbar waren. Die konnten erst später in Angriff genommen werden. So baggerte ein Schaufelbagger einen weiteren Abfluss für das Hochwasser frei und danach kamen die Mitarbeiter des Bauhofs zum Einsatz, die wieder die Straßendurchfahrt gewährleisten mussten.
Für Kommandant Kilian Hager, der in der Zentrale die Einsätze leitete, waren es „bisher keine besonderen Herausforderungen“. Mit rund 30 weiteren Floriansjüngern gewährleistete er an diesem brisanten Morgen vor Ort die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr, die auch damit beschäftigt war, vom nahen Zementwerk weitere Sandsäcke zu holen, „damit wir für alle Eventualitäten gerüstet sind“ so der Einsatzleiter vorausschauend.