Leserforum

Gesättigter Boden kann kein Wasser aufnehmen

von Redaktion

Zur Berichterstattung über das Nickelheimer Moor (Lokalteil):

Mittlerweile sind drei umfangreiche Artikel über das Nicklheimer Moor erschienen. Darin behaupten immer wieder die Vertreter von Landratsamt, Umwelt- und Forstministerium wie ein Dogma: Eine Vernässung dieses Gebietes wäre ein Großteil der Lösung des Hochwasserproblems. Aber ein jeder, ob Bauer, Gartler oder Tiefbauunternehmer weiß, dass nur ein Boden mit einem gewissen Trockenheitsgrad (je nach Bodenart) Wasser aufnehmen kann.

Ein nasser Schwamm nimmt auch kein Wasser mehr auf. Die Physik sagt übrigens das Gleiche. Auch über die Behauptung, vernässter Boden nehme mehr Kohlendioxid auf, habe ich noch keine physikalische Erklärung gelesen. Selbst Streuwiesen mit wasserliebenden Pflanzen brauchen Trockenzeiten, um zu gedeihen. In jedem Fachbuch, das sich mit der Moorbildung befasst, ist zu lesen: Voraussetzung für die Entstehung eines Hochmoores ist undurchlässiger, nährstoffarmer Boden (Seeton oder ausgestochene Filze). Durch das kalklose Regenwasser (ohne Zufluss von mineralischem Wasser) siedeln sich Soghon Moose, Heidekraut, Wollgras und anderes an, das Moor wächst dann einen Millimeter pro Jahr. Es reicht das Regenwasser, denn auch ein Moor braucht Trockenzeiten zur Wasseraufnahme. Unter stehenden Wasserflächen (wie im
Nicklheimer Moor) entsteht durch Eintrag von Ästen, Laub und anderem in langer Zeit das nährstoffreiche Niederungsmoor. Die meisten Moore und Streuwiesen in unserem Landkreis sind verlandete Wasserflächen, das Erbe der Eiszeit.

Peter Dinzenhofer senior

Rosenheim-Hohenofen

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