Aschau – An interessanten Locations und spannenden Programmen hat es die Kulturbühne Aschau bisher nicht mangeln lassen. Erst war es das leere Schwimmbecken mit „Kultur taucht wieder auf“, dann das Kulturfestival in der Ertel-Tenne, dazwischen auch mal ein Konzert in der evangelischen Kirche oder die monatliche „Leselust“ im Haus des Gastes. Und jetzt? Kulturherbst in der Prientalhalle.
Das klingt arriviert, und doch werden die sechs Veranstaltungen dem zwölfköpfigen Team des Vereins „Kulturbühne Aschau“ sicher auch viel Eigenleistung abverlangen. Denn die Prientalhalle wurde erst diesen Sommer eröffnet.
Hoffnung auf Podium für die Zuschauer
Die Mehrzweckräume mit ihren Schiebetüren eignen sich gut als Veranstaltungsraum, meint Winfried Wolke, Vorsitzender des Vereins. Sanitär, Stühle, Tische und kleine Küche sind sogar schon vor Ort: „Anders als in der Tenne, wo wir – trotz großzügiger Zurverfügungstellung der Halle – viel reinrichten mussten.“
Aber wie wird das mit der Akustik sein, wie „handelt“ man den Raum bezüglich Licht und Technik? Und wie gestaltet man die Bühne? Ein Mehrzweckraum macht schließlich noch keinen Theatersaal. Wolke gibt sich dennoch optimistisch.
Der Erfolg der vergangenen Jahre gibt ihnen recht: „Alle Veranstaltungen waren stets gut bis sehr gut besucht und wir konnten viele Unterstützer und Sponsoren gewinnen.“ Das Programm kam sehr gut an, die Locations ebenfalls, auch wenn bei Kälte Vliesdecken ausgegeben wurden. „Das braucht es jetzt zum Glück nicht mehr.“ Auf lange Sicht hoffen Wolke und seine Mitstreiter, dass eine Bühne oder noch besser ein Podium für die Zuschauer angeschafft wird. Ob man das aufbaut oder gar mit einem Handgriff ausziehen kann, der Möglichkeiten gibt es viele. Natürlich ist es auch eine Preisfrage, betont Wolke.
Die Kultur soll im Mittelpunkt stehen. Diese nach der Corona-Pause im leeren Schwimmbad (kurz vor dem Abriss der Halle) im Herbst 2021 wieder auftauchen zu lassen, war ein gelungener Auftakt. Gleichzeitig bestand der Wunsch, daraus mehr werden zu lassen. Langfristiges Ziel: Die regionale Kunst- und Kulturszene unterstützen und gleichzeitig die Region durch Auftritte von überregionalen Künstlern musikalisch und mit Theater und Lesungen bereichern. Gedacht, getan. Nicht einmal ein halbes Jahr nach dem Coup mit dem Schwimmbecken gründete sich der Verein Kulturbühne Aschau. Bis heute hat der Verein zwölf Mitglieder.
Programm, Werbung, Locations, Technik, Catering – alles wird in Eigenregie und dank Mithilfe von weiteren Freiwilligen und Sponsoren organisiert und ausgeführt. Für Wolke schließt sich mit dem Festival in der Prientalhalle der Kulturbühne ein Kreis. Ein breit gefächertes und abwechslungsreiches Programm für Groß und Klein, das sich von Mitte Oktober bis Anfang Dezember erstreckt.
Das Logo liest sich
in zwei Richtungen
Da ist für jeden Geschmack etwas dabei, wirbt Wolke für den Kulturherbst. Sei es die Clempanei – große Wahrheiten und transalpine Songs, eine philosophische Clownerie, Figurentheater, ein musikalischer Weiberdatschi, ein Jazz-Liederabend mit Lisa Wahlandt oder die Weihnachtsgeschichte „Adalbert der 8. Zwerg.“ Allein das Logo liest sich sowohl als Herbstkultur als auch als Kulturherbst.
An Kreativität und mehr noch an Künstlern aus der Region, die sich präsentieren möchten, mangelt es der Kulturbühne Aschau jedenfalls nicht. Man sollte sich jetzt schon mal die Termine für den Aschauer Kulturherbst vormerken und Tickets reservieren.