Nußdorf – Neue Fahrbahn, sanierte Gehwege, Oberflächenentwässerung und eine neue Querungsinsel: Der komplette Ortskern von Nußdorf wird seit Juni aufwendig überarbeitet. Auf einer Strecke von rund einem Kilometer wurde an der Neubeuerer sowie der Brannenburger Straße gebaut. „Das war schon eine enorme und nervenaufreibende Belastung”, sagt ein Nußdorfer Anwohner, der anonym bleiben möchte. Immer wieder seien Baulärm und Staub auf sein Grundstück gedrungen und auch der direkte Weg zu seinem Haus war häufig gesperrt.
Notlösung zu Fuß oder mit dem Rad
„Die Anwohner Am Brand, Am Hang, Entbach, Grumetfeld und Mühltalweg konnten ihre Häuser immer nur temporär mit dem Pkw erreichen”, bestätigt die Nußdorfer Bürgermeisterin Susanne Grandauer. Oft blieb daher nur der Weg zu Fuß oder mit dem Rad.
Ein großes Problem: Bevor die Baumaßnahmen überhaupt richtig beginnen konnten, kam das Unwetter am 3. Juni und hinterließ eine Spur der Verwüstung. Auch danach musste laut Bürgermeisterin Grandauer mehrmals aufgrund schwerer Gewitter immer erst wieder aufgeräumt werden, bevor die Sanierung weitergehen konnte. Doch auch das war noch nicht alles. „Einige Kabel waren in der Vergangenheit nicht korrekt und ordnungsgemäß verlegt worden, was dazu führte, dass Kabel abgeschnitten, herausgerissen oder beschädigt wurden“, sagt Grandauer. Zudem musste eine Wasserleitung neu verlegt werden und der Untergrund in der Neubeuerer Straße war nicht so tragfähig wie gedacht.
So scheint es nicht erstaunlich, dass sich die Arbeiten länger hinzogen als zunächst angenommen. Statt wie geplant vor Schulbeginn am 6. September fertig zu werden, teilte das Staatliche Bauamt Rosenheim mit, dass die Straße Richtung Brannenburg rund eine Woche später, die nach Neubeuern sogar erst am 21. September fertig werde.
Zumindest die akuten Regenfälle am vergangenen Wochenende hatten keine Auswirkungen, wie Ursula Lampe, Sprecherin des Rosenheimer Bauamts, bestätigte. „Die Asphaltierungsarbeiten in der Brannenburger Straße konnten bereits abgeschlossen werden. In der Neubeuerer Straße wurde die Tragschicht (erste Asphaltschicht) eingebaut.” Am morgigen Samstag soll die Durchfahrt nach dem Einbau der Binder- und Deckschicht im Laufe des Tages wieder für den Verkehr freigegeben werden.
Für den Schulverkehr hatte die Verzögerung laut der Rathauschefin keine Konsequenzen. „Trotz der Vollsperrung konnte die Brannenburger Straße vom Schulbus genutzt werden”, sagt Grandauer. Für Schulbusse, die nicht an der Grundschule anhalten, wurden zudem passende Umleitungen geschaffen. Die Bürgermeisterin bedankt sich bei allen Beteiligten, die diese Situation angenommen haben. Auch die Zusammenarbeit und Kommunikation mit der Baufirma hebt sie lobend hervor. „Denn der ursprüngliche Zustand war so wirklich nicht mehr tragbar.“
Restarbeiten
stehen noch aus
Komplett fertig sind die Hauptstraßen allerdings noch nicht. „Für die Restarbeiten muss die Ortsdurchfahrt immer wieder abschnittsweise halbseitig gesperrt und der Verkehr mit Ampeln am betroffenen Bereich vorbeigeleitet werden”, sagt Lampe auf Nachfrage. Zumindest die Vollsperrung sollte aber am morgigen Samstag beendet sein.