Hartsee-Parkplatz wird saniert

von Redaktion

Gemeinderat Eggstätt fällt nach langer Debatte Grundsatzbeschlüsse

Eggstätt – „Der Zustand ist nicht sehr einladend“, darin waren sich die meisten Gemeinderäte einig. Und doch sorgte der Vorschlag der Verwaltung, den Parkplatz am Hartsee und die Lehrer-Hager-Straße zu sanieren, für eine lange und heftige Debatte. Dabei ging es noch nicht einmal um die Maßnahme an sich, sondern nur um das Ausloten, ob der Gemeinderat grundsätzlich einer Sanierung zustimmen könne.

Kostenschätzung von knapp 650000 Euro

Geschäftsleiter Johannes Halser hatte vorab angeführt, dass laut einer vorvertraglichen Kostenschätzung durch das Ingenieurbüro Reichthalhammer in Engelsberg auf den Parkplatz am Hartsee gut 484000 Euro und auf die Lehrer-Hager-Straße gut 164000 Euro entfallen. Insgesamt also 648550 Euro inklusive Nebenkosten. Halser betonte, dass die Kosten am oberen Ende liegen, da die wesentlichen Grundlagen wie Baugrunduntersuchung noch nicht zur Verfügung stehen. Es gebe Einsparmöglichkeiten beispielsweise bei der Randeinfassung und bei der Beleuchtung.

Man könnte die beiden Maßnahmen auch grundsätzlich teilen, was aber Mehrkosten beispielsweise für eine erneute Baustelleneinrichtung nach sich ziehe.

Halser sagte weiter, dass im Haushalt 2024 für diese Maßnahme 50000 Euro angesetzt sind, heuer aber keine Baukosten entstehen. Erst im Frühjahr 2025 sei mit einem Baubeginn zu rechnen.

Jacob Illi (Grüne) befürwortete eine Aufteilung. Zuerst solle die Lehrer-Hager-Straße saniert werden, „Hand in Hand“ mit der Firma, die diese Straße viel befahre. Der Parkplatz sei „sicherlich wichtig“, sollte aber zurückgestellt werden. Bürgermeister Christoph Kraus (FBE) wandte dagegen ein, dass man im Zuge der Baumaßnahmen Leerrohre für die E-Ladesäulen, die am Parkplatz Hartsee installiert werden sollen, einziehen könne. Und sollte man die Maßnahme teilen, müsste man die Straße zweimal aufreißen. Florian Erb (FBE) sprach sich für die Umsetzung beider Maßnahmen aus: „Das macht ein gutes Bild.“ Er regte an, die Parkplatzgebühr anzupassen.

Zu erwartende Mehreinnahmen seien zu begrüßen, so Bürgermeister Kraus. Auch andere Gemeinden wie Aschau hätten ihre Parkgebühren angepasst.

Stefan Meier (FBE) und Katharina Weinberger (Grüne) wollten mehr zur Gestaltung des Parkplatzes wissen. Illi verlangte weniger Teer, mehr Bepflanzung, keine Luxus-Ausstattung. Kraus wandte ein, dass es allein um einen Grundsatzbeschluss gehe. Bezüglich Feinplanung gelte: „Soweit sind wir noch lange nicht.“ Außerdem seien die Zahlen kein Luxus, sondern bislang reine Schätzungen.

Gerhard Eder (ÜWG) sprach sich dafür aus, die Sanierung des Parkplatzes zu schieben. Zuerst gelte es, die Straße anzugehen. Er forderte, die Straßensanierung mit der betroffenen Firma abzuklären: „Das müssen wir gemeinsam machen.“ Katharina Weinberger befürwortete diesen Vorschlag. Es wäre „toll, wenn wir dies pünktlich zur 1100-Jahr-Feier Eggstätts hinbekommen.“

Ludwig Estner (CSU) wandte ein, dass der Parkplatz wichtig sei. Vor allem der Behindertenparkplatz sei „ständig nass“. Stefan Meier gab diesem Einwand recht: Das Freizeitgelände sei ein Aushängeschild.

Bene Langl (CSU) hakte nach, warum ausgerechnet diese beiden Punkte angegangen werden. Es gebe doch so viele andere Straßen, die in weitaus schlechterem Zustand seien. Der Bürgermeister stimmte dem soweit zu: „Nötig haben es mehrere Straßen.“ Hier aber hätte man Refinanzierungsmöglichkeiten. Er erinnerte den Gemeinderat an eine Prioritätenliste, die dieser vor geraumer Zeit, lange vor seinem Amtsantritt, erstellt habe. Auf der Liste seien elf Straßen als vordringlich eingestuft worden.

Maßnahmen
werden getrennt

Er schlug vor, den Beschluss zur Sanierung der Lehrer-Hager-Straße und Parkplatz am Hartsee zu splitten. Für eine grundsätzliche und vorrangige Sanierung der Zubringerstraße zum Hartsee sprachen sich die Gemeinderäte schließlich einstimmig mit 9:0 aus. Eine grundsätzliche Sanierung des Parkplatzes am Hartsee fand nur eine Zwei-Drittel-Mehrheit.

Die Verwaltung wird zudem beauftragt, für beide Maßnahmen ein Honorarangebot anzufordern. Gerhard Eder übernahm das letzte Wort: „Wir müssen endlich mal mit der Planung anfangen.“

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