Eggstätt – Mit drei Gegenstimmen sprach sich der Gemeinderat Eggstätts in seiner jüngsten Sitzung dafür aus, für eine PV-Anlage auf den Anlagedächern im Klärwerk Planungsleistungen zu vergeben.
Im Vorausgang hatte Geschäftsleiter Johannes Halser informiert, dass diese Maßnahme ausgeschrieben werden müsse, da der Schwellenwert für einen Direktauftrag (25000 Euro) mit Sicherheit deutlich überschritten wird. Für die Erstellung einer Leistungsbeschreibung mit Leistungsverzeichnis sowie für die weitere Begleitung der Maßnahme habe man ein Angebot von dem Kolbermoorer Ingenieurbüro eloplan GmbH angefordert. Der Nettopreis betrage 4750 Euro. Abgerechnet werde nach Stundensätzen. Es sei nicht ausgeschlossen, dass sich im Zuge der Maßnahme eine höhere Stundenzahl ergebe. „Dadurch kann die Bewirtschaftungsgrenze des Ersten Bürgermeisters in Höhe von 8000 Euro überschritten werden.“
Halser wies auch darauf hin, dass das geschätzte Honorar einen Nettoauftragswert von 10000 Euro voraussichtlich nicht überschreiten werde. „Daher sei ein Direktauftrag zulässig.
Stefan Meier (FBE) befürwortete die Maßnahme. In einem Arbeitskreis habe man schon debattiert, wie die Gemeinde energie-autarker werden könne. Bürgermeister Christoph Kraus (FBRE) erinnerte sich, dass man über derlei Maßnahmen schon zu seiner Zeit als Kämmerer gesprochen habe. Da ein Großteil des erzeugten Stroms ins gemeindeeigene Netz eingespeist werden soll, amortisierten sich die Kosten relativ schnell.
Bene Langl (CSU) wandte ein, dass man mit der Planung doch einen normalen Elektriker beauftragen könne. Jacob Illi (Grüne) erinnerte an einen Ortstermin in 2022. Es sei auch ein Angebot im Raum gestanden. „Wer erstellt das Leistungsverzeichnis für eine PV-Anlage? Ohne Ausschreibung geht das nicht“, erwiderten Halser und Bürgermeister Kraus.
Florian Erb (FBE) begrüßte ebenfalls die Maßnahme: Die Gemeinde habe hier Vorbildcharakter. Gerhard Eder (ÜWG) dagegen forderte mehr Informationen, auch was die Kosten betreffe. Ein Einwand, dem Halser entgegenhielt, dass man den Gemeinderat auch beim Kindergartenneubau stets informiert habe. „Die Vergabeunterlagen werden auch an euch gehen.“
Dem Beschlussvorschlag, den Auftrag für die Planungsleistungen zu vergeben, stimmte das Gremium mit 6:3 zu. Allein Jacob Illi und Katharina Weinberger (Grüne) sowie Günther Hekele (ÜWG) stimmten dagegen. Der Gemeinderat erklärt sich, wie es im Beschluss weiter heißt, zur Übernahme einer Kostensteigerung, etwa im Zuge einer Auftragserweiterung, bereit. Bürgermeister Christoph Kraus wurde daher ermächtigt, den Auftrag für die Elektroplanung zu vergeben. Als Zusatz wurde noch angefügt, dass der Gemeinderat über die Kosten zu informieren sei. elk