Samerberg – In der jüngsten Gemeinderatssitzung der Gemeinde Samerberg stellte ein Team der Deutschen Bahn das Ergebnis zur Vorplanung für den Planungsabschnitt Innleiten-Kirnstein vor. In diesem Planungsabschnitt liegen mehrere Gemeindegebiete, unter anderem jenes der Gemeinde Samerberg. Doch diese wird bis auf die Testbohrungen im Vorfeld nicht viel vom Brenner-Nordzulauf mitbekommen, so Manuel Gotthalmseder Projektabschnittsleiter der Deutschen Bahn. Grund dafür ist der Sattelbergtunnel, denn der liegt zwischen 200 und 300 Metern unter dem Samerberg.
Mit einer geplanten Länge von 13,9 Kilometern, beginnend kurz vor der A8 bei Rohrdorf, unterquert er das komplette Gemeindegebiet Samerberg. Die Testbohrungen haben bereits begonnen. Fünf von insgesamt 15 geplanten Bohrungen wurden bereits durchgeführt. Valentin Manhart, Projektingenieur und Spezialist der Deutschen Bahn für Bodenmechanik und Geotechnik, betonte mehrmals, dass die Bohrungen genauestens nach geologischem Interesse geplant und die Notwendigkeit den örtlichen Begebenheiten gegenübergestellt wurden. Die Dauer einer Testbohrung kann nicht genau festgelegt werden. Sie sollte je nach geologischem Untergrund nach drei bis sechs Monaten abgeschlossen sein.
Die meisten Bohrungen finden auf Privatgrund statt. Für die Anlieger gilt eine gesetzliche Duldungspflicht. Die Kosten belaufen sich je nach Tiefe der Bohrung im mittleren bis hohen sechsstelligen Bereich. Von den Messstellen sei nach Abschluss nicht mehr viel bis gar nichts zu sehen. Das Gelände soll laut Manuel Gotthalmseder zum Schluss wieder so hergestellt werden, wie es anfangs vorgefunden wurde.
Das Team der Deutschen Bahn rechnet mit Abschluss der Testbohrungen am Samerberg bis Ende 2027. Für die Flora und Fauna habe der Brenner-Nordzulauf in der Gemeinde Samerberg somit keine Auswirkungen, auch wird es an der Oberfläche keine Notausgänge oder Lüftungsschächte geben.
Aus den Reihen des Gemeinderats wurden Bedenken bezüglich der Testbohrungen im Bereich der Wasserschutzgebiete geäußert. Diese seien jedoch alle mit Genehmigung des Wasserwirtschaftsamtes und entsprechenden Schutzvorkehrungen getätigt worden. Die Trasse selber liege außerhalb der Wasserschutzgebiete. In einem Scoping-Verfahren werde nun der Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung gesetzt. Voraussichtlich 2025 soll sich der Bundestag mit dem Vorhaben befassen.dei